Schaltschrank Vernetzt und ressourcenschonend

Von Ute Drescher Lesedauer: 3 min

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Wöhner treibt die Digitalisierung des Schaltschranks mit seinem Produktportfolio aktiv voran. Ein elektronisches Messtechnik-Modul sowie ein Motorstarter markieren den Schritt des Unternehmens in die digitale Zukunft.

Der Motorstarter Motus C14 für kleine Antriebe bis 3 kW steht für den Beginn einer nachhaltigen Veränderung – den Einzug elektronischer Features in die Systemwelt von Wöhner.
Der Motorstarter Motus C14 für kleine Antriebe bis 3 kW steht für den Beginn einer nachhaltigen Veränderung – den Einzug elektronischer Features in die Systemwelt von Wöhner.
(Bild: Wöhner)

Die Digitalisierung des Schaltschranks ist ein zentraler Faktor für die Automatisierung. Mit der Einführung des elektronischen Messtechnik-Moduls Cross MT, aber auch Feature-Upgrades treibt Wöhner sie aktiv voran. „Ein digitalisierter Schaltschrank ist im Kontext einer vernetzten und ressourcenschonenden Industrie unverzichtbar, um wichtige Erkenntnisse aus den eigenen Daten zu ziehen“, erklärt Philipp Steinberger. Denn, so der CEO der Wöhner GmbH & Co. KG: „So lässt sich Energie einsparen und wettbewerbsfähig agieren“.

Als vollelektronische, anbieteroffene Lösung stellt das Messtechik-Modul Cross MT von Wöhner in vielen unterschiedlichen Anwenderszenarien wertvolle Informationen bereit.
Als vollelektronische, anbieteroffene Lösung stellt das Messtechik-Modul Cross MT von Wöhner in vielen unterschiedlichen Anwenderszenarien wertvolle Informationen bereit.
(Bild: Wöhner)

Bewusst hat sich das Unternehmen dabei auf die Entwicklung des elektronischen Messtechnik-Moduls Cross MT konzentriert. Als vollelektronische, anbieteroffene Lösung stellt es in vielen unterschiedlichen Anwenderszenarien wertvolle Informationen bereit. So misst es etwa Einspeisungen, um Netzqualität und -stabilität sowie Energieverbrauch zu bestimmen. Aber auch für Messungen an einem gesicherten Abgang zur Sicherheitskontrolle und Überwachung des Stroms lässt es sich einsetzen. Zudem sind Messungen in Verbindung mit einem Motorschutz-Schalter zur Bestimmung von Motorkenngrößen sowie für Rückschlüsse auf den Motorzustand möglich. „Das Cross MT implementiert überall dort intelligente Funktionen, wo die entsprechenden Schaltschrank-Komponenten nicht darüber verfügen“, sagt Steinberger. Die Analyse wartungsabhängiger Parameter erlaubt einen rechtzeitigen Austausch oder auch eine zeitige Reparatur und erhöht damit die Verfügbarkeit.

Ein Motorstarter ergänzt das Messtechnik-Modul

Die Technologie des Motorstarters Motus C14 soll ein extrem schnelles Kurzschluss-Handling ermöglichen.
Die Technologie des Motorstarters Motus C14 soll ein extrem schnelles Kurzschluss-Handling ermöglichen.
(Bild: Wöhner)

Der Motorstarter Motus C14 – ein Motorstarter für kleine Antriebe bis 3 kW – ergänzt das Messtechnik-Modul Cross MT. Die Technologie soll ein extrem schnelles Kurzschluss-Handling ermöglichen. Bei einem Fehler schaltet die Elektronik den Motor innerhalb von maximal zehn Mikrosekunden ab – schneller als jede Sicherung bei einer niedrigen Anlagenbelastung (I2t-Wert). Zudem gewährleistet die C14-Technologie die Eigensicherheit des Systems und sorgt dafür, dass es sich nach der Behebung des Fehlers sofort wieder einschalten lässt. Weitere Vorteile sind eine Platzersparnis von bis zu 75 Prozent gegenüber herkömmlichen Wendestartern sowie die einfache Montage und Demontage. Die Produktserie ist mit einer Crosslink-Schnittstelle ausgerüstet und somit in allen Wöhner-Basissystemen einsetzbar. Anwender sollen von der intuitiven Bedienung, der integrierten Kommunikations- und Messtechnik sowie der intelligenten Integration in zentrale oder dezentrale Anlagen profitieren.

Die Entwicklung des Motus C14 markiere einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunft, so Steinberger: „Sie steht für den Beginn einer nachhaltigen Veränderung – den Einzug elektronischer Features in die Systemwelt von Wöhner“.

Software-Kompetenz ist stärker gefragt denn je

„Die Hauptaufgabe wird künftig darin bestehen, Mess- und Anlagendaten zu erfassen, zielgerichtet auszuwerten und auf Basis der so getroffenen Ableitungen kontinuierlich Optimierungen vorzunehmen“, sagt Wöhner-CEO Philipp Steinberger.
„Die Hauptaufgabe wird künftig darin bestehen, Mess- und Anlagendaten zu erfassen, zielgerichtet auszuwerten und auf Basis der so getroffenen Ableitungen kontinuierlich Optimierungen vorzunehmen“, sagt Wöhner-CEO Philipp Steinberger.
(Bild: Wöhner)

Eine Reihe weiterer Lösungen sind bei Wöhner noch in der Entstehungsphase. Die Herausforderungen der Zukunft seien nur durch die Kombination von Elektromechanik mit Elektronik zu bewältigen, ist sich Philipp Steinberger sicher: „Die Hauptaufgabe wird künftig darin bestehen, Mess- und Anlagendaten wie die Betriebszustände einer Maschine oder Anlage zu erfassen, zielgerichtet auszuwerten und auf Basis der so getroffenen Ableitungen kontinuierlich Optimierungen vorzunehmen“. So würden einzelne Module mittels Software um zusätzliche Features erweitert. Beispiele sind Sicherungs- oder Überwachungsfunktionen, aber auch Funktionen rund um den Motorschutz in Motorstartern. So lassen sich zusätzliche Optionen durch aktivierbare intelligente Softwarebausteine im System integrieren. „Grundsätzlich ist bei Neuentwicklungen immer stärker eine bestimmte Softwarekompetenz gefragt, denn gerade Software bildet die Basis zukünftiger Standardprodukte, die als smarte Lösungen noch effizienter und nachhaltiger werden“, prognostiziert Steinberger.

Buchtipp

Das Fachbuch „Digitaler Retrofit“ hilft Anwendern zu bestimmen, wie umfassend eine Maschine oder Anlage durch den digitalen Retrofit verändert werden soll. Dazu werden vier Integrationsstufen definiert und Umsetzungsstrategien sowie ein praktisches Quick-Check-Tool bereitgestellt. Es folgen Informationen zu Systemintegrierter Sensorik, Datenhandling, Datenanalyse und den rechtlichen Aspekten des digitalen Retrofits. 11 ausgewählte Beispiele aus der Praxis lassen die verschiedenen Facetten des Retrofits greifbar werden.

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Digitales Typenschild ordnet dem Produkt Informationen über den Lebenszyklus zu

Um die Digitalisierung des Schaltschranks weiter voranzutreiben, arbeitet Wöhner darüber hinaus weiter am digitalen Typenschild, damit Produktinformationen und Details über den Lebenszyklus klar zugeordnet und weiterverarbeitet werden können. Außerdem setzt Wöhner verstärkt auf Elektronik, Sensorik und Messtechnik und entwickelt Kommunikationsprotokolle und Schnittstellen weiter. Letztere sind besonders wichtig, um Daten aus verschiedenen Systemkomponenten zu sammeln. Dabei spielen auch Gateways, also zentrale Knotenpunkte zur Verarbeitung von Daten und Weiterversand via Schnittstellen, eine entscheidende Rolle. Je mehr Funktionalität in den Schaltschrank wandert, desto bedeutender ist es, sicherzustellen, dass Geräte sinnvoll und platzsparend angeordnet werden und die Verteilung einfach und sicher erfolgt. Genau dabei möchte Wöhner seine Kunden unterstützen.

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