Robotik & Automation Vier Neuheiten aus Robotik und Automation
Von einer teleskopierbaren Energiekette über Palettier- und Handlingroboter bis hin zum linearen Transportsystem für industrielle Maschinenanwendungen – wir zeigen Ihnen vier Neuheiten aus der Robotik und Automation.
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1. Neue Energieführung erleichtert die 3D-Bewegung am Roboter
Damit Leitungen an Industrierobotern sicher, leicht und kompakt in der Bewegung geführt werden können, hat Igus jetzt die vierdimensionale Energiekette Triflex TRX entwickelt. Die neue Designstudie soll klassische Roboterschlauchpakete und Rückzugsysteme ablösen. Ein Teleskop-Mechanismus im Inneren der Kette sorgt laut Unternehemn für einen Rückzugsweg von 40 Prozent. So können Anwender an der dritten Achse ihres Roboters Platz, bis zu 83 Prozent Gewicht und hohe Kosten für Rückzugsysteme sparen.
Dazu setzt das Unternehmen in dem Mechanismus auf ein Schraubverbindersystem sowie auf ein integriertes Rückstellband. Das Band bringt die Kettenglieder immer wieder in ihren Ausgangspunkt, dabei ist die Rückzugkraft einstellbar. Die Leitungen werden in Form einer Wendel in die Kette hineingelegt und sicher in der Bewegung mithilfe der Kette geführt. Zusätzlich sind die Leitungen und Schläuche in der Mitte der TRX befestigt, um beim Ziehen an der Kette nicht die Position zu verlassen.
2. Palettier- und Handlingroboter für Lasten bis 80 Kilogramm
Wenige Monate nach der Einführung der neuen Generation von Hochleistungs-Palettierrobotern ergänzt Yaskawa die Motoman-PL-Serie im niedrigeren Traglastbereich: Der neue Motoman PL80 soll problemlos Lasten bis 80 Kilogramm palettieren und über enorme Achsgeschwindigkeiten verfügen um hohe Palettier-Zyklen zu gewährleisten.
Durch seine Kinematik eignet sich der kleine Palettier- und Handling-Roboter für Box-, Kartonagen- und Gebinde-Palettierungen. Hier werden sehr hohe Palettierzyklen gefordert wobei der PL80 mit über 800 Zyklen pro Stunde diese Anforderungen laut Hersteller erfüllt.
Der Roboter bietet eine geringe Bauhöhe, schlanke Bauform und kleine Aufstellfläche vor allem in Einsatzbereichen, wo oft begrenzte Platzverhältnisse herrschen. Trotz seines kompakten und schlanken Designs hat der Manipulator ausreichend horizontale und vertikale Reichweite für viele Einsatzmöglichkeiten zum Beispiel in der End-of-line-Palettierung.
Die widerstandsfähige Ausführung des Handgelenks – geschützt gegen das Eindringen von Staub und Flüssigkeiten (IP67) – ermöglicht auch das Arbeiten in rauen Arbeitsbedingungen im Dauereinsatz. Ebenso können die notwendigen Medienkabel für sämtliche Vakuum- und Servogreifer kollisionsfrei nah am Roboterarm bis zum Handgelenk geführt werden und somit jegliche Palettieraufgaben sicherstellen.
3. Lineares Transportsystem für industrielle Maschinenanwendungen
Schneider Electric hat mit Lexium MC12 einen neuen Multi Carrier für das Transportieren, Positionieren und Gruppieren von Objekten entwickelt. Die flexible Carrier-Lösung ermöglicht mit ihrer einfachen, modularen Installationsweise und der großen Funktionsvielfalt die Umsetzung neuer Maschinendesigns. So ist es zum Beispiel möglich, Schienenlayouts individuell zu gestalten und die darauf aufgesetzten Carrier einzeln und mit je unterschiedlichen Geschwindigkeiten zu bewegen. In der diskreten Fertigung sollen damit kompaktere Anlagen mit kurzen Durchsatzzeiten realisiert werden können.
Unterstützt von einer Digital-Twin-Applikation, bieten sich mit Lexium MC12 zudem intelligente Planungs-, Diagnose- und Wartungsmöglichkeiten. Insgesamt lässt sich mit der Multi-Carrier-Lösung dem Unternehmen zufolge nicht nur die Herstellung kleinster Losgrößen wirtschaftlich rentabel umsetzen, auch Ausfall- und Umrüstzeiten sollen auf ein wettbewerbsentscheidendes Minimum beschränkt bleiben.
4. Optimierte Entwicklungsumgebung beschleunigt Prozesse über alle Entwicklungsstufen
Die Entwicklungsumgebung Stäubli Robotics Suite 2022 bietet optimierte sowie neue Features, mit denen Standardlösungen ausgearbeitet, aber auch Sonderlösungen oder komplexe Automatisierungsszenarien visualisiert, simuliert, validiert und umgesetzt werden können.
Optimierungen und zahlreiche neue Funktionen der Stäubli-Entwicklungsumgebung erstrecken sich über alle Anwendungsfelder, von der Konzeption, der Simulation über die Inbetriebnahme bis hin zu Produktion und Optimierung. Anwender sollen profitieren z. B. von deutlich weniger Mausklicks innerhalb der Suite – sichtbare Ergebnisse lassen sich schnell und unkompliziert generieren. Step Files können laut Hersteller jetzt beispielsweise noch schneller via Drag & Drop importiert werden, aber auch das Positionieren soll zum Kinderspiel werden.
Die Snap-Replace-Funktion vereinfacht den Umstieg von der statischen Konstruktionsumgebung in die dynamische Stäubli-Entwicklungsumgebung: Konstrukteure platzieren meistens im ersten Schritt statische Robotermodelle in ihre Konstruktionsentwürfe. Wird diese Konstruktionszeichnung in die Entwicklungsumgebung überführt, hilft die Snap-Replace-Funktion, das vorhandene statische Robotermodell durch ein dynamisches zu ersetzen. Ankerpunkte in der 3D-Szene werden automatisch gefunden und zur Auswahl angeboten.
Neu ist, dass Bauteile aus einem integrierten Component-Katalog gewählt werden können. Werden Einzelteile oder Baugruppen häufiger verwendet, können Anwender diese in einer solchen Sammlung hinterlegen. Das soll einen schnelleren Zugriff garantieren und den Prozess beschleunigen. Um auch hier schneller ans Ziel zu kommen, wird eine Komponente aus dem Component-Katalog gewählt, kann sie via Drag & Drop an die gewünschte Position im 3D-Layout gezogen werden.
Die neue Snap Funktion nutzt man zum Positionieren von Objekten (Components) oder zum simplen Bewegen des Roboters an eine gewünschte Position, ohne dazu im Vorfeld Positionsvariablen anlegen zu müssen. Ebenfalls hinzugekommen ist ein Feature namens Position Optimizer, dass das automatische Auffinden der geeigneten Roboter-Aufstellposition zum Erreichen der gewünschten Anfahrpunkte garantieren soll.
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