Forschungsprojekt Wie Systems Engineering im Mittelstand eingeführt werden kann

Quelle: Pressemitteilung Fraunhofer IEM Lesedauer: 2 min

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Viele große Unternehmen optimieren bereits ihre Produkte und Prozesse mit Systems Engineering. Mittelständler tun sich damit noch schwer. Ein it’s OWL-Forschungsprojekt zeigt, dass auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) von Systems Engineering profitieren können. Sechs Erfolgsfaktoren und ein Online-Werkzeugkasten helfen jetzt dabei.

Wie kann die Einführung von Systems Engineering in kleinen und mittleren Betrieben gelingen? Das war Gegenstand des it’s OWL-Forschungsprojektes SE4OWL.
Wie kann die Einführung von Systems Engineering in kleinen und mittleren Betrieben gelingen? Das war Gegenstand des it’s OWL-Forschungsprojektes SE4OWL.
(Bild: Fraunhofer IEM / Wolfram Schroll)

Mit Systems Engineering (SE) wird es Entwicklungsteams möglich, fachübergreifend zusammenzuarbeiten, Produkte und Produktionssysteme über den ganzen Lebenszyklus zu betrachten – und so effizient und nachhaltig zu entwickeln. Unternehmen steht dafür eine große Vielfalt an Methoden und Werkzeugen zur Verfügung. Bei begrenzten Ressourcen und oft traditionellen Strukturen fällt es KMU allerdings schwer, neue Methoden im Engineering einzuführen.

Im it’s OWL-Forschungsprojekt SE4OWL zeigen das Fraunhofer IEM und der Industriepartner Harting Applied Technologies, dass auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) von Systems Engineering profitieren können.

Wie das Fraunhofer IEM mitteilt, setzte das Harting-Engineeringteam auf die Methode des Reifegradmodells, um den Status Quo der Systems-Engineering-Einführung im Unternehmen zu ermitteln und Ziele festzusetzen. In einem Workshop passten die Mitarbeiter außerdem die individuellen Stufen des Modells an ihre eigenen Arbeitsprozesse an. Weitere Details gibt folgender Beitrag:

In drei Jahren Projektzeit tauschte sich das Fraunhofer IEM eng mit seinen Industriepartnern Claas, Harting Applied Technologies, Miele, Two Pillars und Unity aus und sammelte Erfahrung in gemeinsamen Pilotanwendungen. Dieses Wissen ergänzten die Forscher durch eine Studie: In 13 Experteninterviews entwickelten sie Hypothesen zur Einführung von Systems Engineering im Mittelstand – die dann in einer Umfrage unter 112 Anwendern mit mehrjähriger Engineering-Erfahrung geprüft wurden.

Die sechs wichtigsten Erfolgsfaktoren

  • 1. Beginnen Sie mit externer Hilfe Mit einer neutralen Perspektive satteln Sie Ihre Prozesse SE-gerecht auf – und planen die Einführung schrittweise. Erfahrung von extern kann dabei helfen, Stolpersteine zu vermeiden, die richtigen Werkzeuge zu finden und Ressourcen und Infrastrukturen langfristig zu planen.
  • 2. Bauen Sie frühzeitig Kompetenzen auf Ermitteln Sie erforderliche Fähigkeiten Ihrer Mitarbeiter:innen in einer Bedarfsanalyse. Systemdenken und fachübergreifendes Zusammenarbeiten sind unverzichtbare Eigenschaften, die geschult werden können. Ermöglichen Sie Ihrer Belegschaft, sich entsprechend weiterzubilden.
  • 3. Legen Sie Rollen und Verantwortlichkeiten fest Erkennen Sie die Einführung von Systems Engineering als wichtige Führungsaufgabe, die die Bedeutung und den Nutzen des Ansatzes verdeutlicht. Nehmen Sie von Beginn an motivierte und geschulte Mitarbeiter:innen als Systemingenieur:innen in die Verantwortung.
  • 4. Machen Sie den Nutzen von Systems Engineering sichtbar Arbeiten Sie in Schulungen mit eigenen praxisnahen Beispielen. Setzen Sie SE in kleinen, überschaubaren Piloten mit direktem Nutzen um.
  • 5. Ermöglichen Sie einen offenen und ehrlichen Austausch Machen Sie sich bewusst, dass die SE-Einführung eine große Umstellung für Ihre Mitarbeiter:innen ist. Sie ist nur erfolgreich, wenn Ihr Team den Prozess gemeinsam gestaltet und Einfluss nehmen kann.
  • 6. Coachen Sie Ihr Team zuverlässig Legen Sie Wert auf die kontinuierliche Weiterbildung Ihrer Mitarbeiter:innen. Feste Ansprechpersonen und regelmäßige Sprechstunden schaffen Sicherheit und Orientierung.

Der Online-Werkzeugkasten

Betriebe, die Systems Engineering nutzen wollen, finden im Online-Werkzeugkasten des Forschungsprojektes SE4OWL einen praktischen Begleiter: Anhand eines mittelständischen Beispielunternehmens erhalten Betriebe Ideen, Tipps und Methoden für ihre eigene SE-Erfolgsgeschichte.

Der Werkzeugkasten ist kostenfrei nutzbar.

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