Vision 2012 Bildverarbeitungsmesse schreibt seit 25 Jahren Geschichte

Redakteur: Sariana Kunze

Vor einem Vierteljahrhundert hätte kaum jemand das rasante Wachstum der Bildverarbeitungsbranche voraussagen können, deren Umsatz laut VDMA, Fachbereich Industrielle Bildverarbeitung, allein in Deutschland letztes Jahr die Rekordmarke von 1,5 Mrd. Euro erreicht hat. „Die Vision ist Tradition und Vision zugleich. Von Anfang an war und ist die Stuttgarter Fachmesse das Forum und Schaufenster für die Bildverarbeitungsbranche und deren Entwicklungen“, sagt Andreas Schaarschmidt von der Geschäftsleitung der SVS-Vistek.

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VISION 2012: Mit Hilfe des 3D SHAPEscan Sensors von ISRA VISION kann ein Roboter auch in die Tiefe sehen und so unsortierte Teile aus der Kiste holen, um sie dem Fertigungsprozess zu übergeben. Das erhöhe laut Hersteller die Flexibilität und spare Platz und Kosten.
VISION 2012: Mit Hilfe des 3D SHAPEscan Sensors von ISRA VISION kann ein Roboter auch in die Tiefe sehen und so unsortierte Teile aus der Kiste holen, um sie dem Fertigungsprozess zu übergeben. Das erhöhe laut Hersteller die Flexibilität und spare Platz und Kosten.
(Messe Stuttgart)

25 Jahre liegen nun hinter der internationalen Fachmesse für Bildverarbeitung, die vor allem auch in den letzten Jahren mit gut 350 Ausstellern Erfolgsgeschichte geschrieben hat und zur Weltleitmesse avanciert ist. Wie wird es in 25 Jahren auf der Vision aussehen? Kreisen dann intelligente Schwärme von Flugrobotern mit insektenähnlichen Augen selbstnavigierend über das Stuttgarter Messegelände, um für Sicherheit zu sorgen?

Das Anwendungsspektrum von bilderfassenden Systemen zum Messen, Prüfen und Überwachen ist nahezu explodiert und erschließt immer neue Applikationsfelder, insbesondere auch die nicht-industriellen. So liegen zum Beispiel noch große Potenziale in der Landwirtschaft, in der Wartung und Überwachung von Solar- oder Windkraftanlagen, in der Nutzung von Fahrerassistenzsystemen, in der Nahrungsmittelproduktion - etwa der Qualitätsbewertung von Obst und Gemüse -und im Umweltschutz. „Es existieren noch viele interessante Wachstumsmärkte und es ist noch nicht abzusehen, welche Chancen die Zukunft noch bieten wird“, betont Christof Zollitsch, Geschäftsführer Stemmer Imaging.

Facettenauge einer Fliege inspieriert die Bildverarbeitung

Weltweit basteln Forscher von renommierten Instituten an neuartigen Kameras, inspiriert durch das Facettenauge etwa einer Fliege. Viele Einzelaugen kugel- oder halbkugelförmig angeordnet, nehmen Bilder aus unterschiedlichen Perspektiven auf, die dann zum Gesamtbild verrechnet werden. Mit einem einzigen Blick, lässt sich so ein Panorama von 360 Grad in 3D überwachen. Was hier wie ein Zukunftsszenario anmutet, liegt gar nicht so fern. Im Rahmen eines von der EU sowie von Nordrhein-Westfalen geförderten Projekts Avigle entwickelt zum Beispiel das Fraunhofer Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme (IMS) zusammen mit der TriDiCam, beide Aussteller auf der Vision 2012, sowie weiteren Partnern, ein fliegendes 3D-Auge. Es soll als Flugroboter in die Lüfte steigen, am besten gleich im Schwarm, und Großereignisse oder auch Katastrophen intelligent überwachen oder 3D-Vermessungen von Gebäuden oder Städten durchführen. Der Vogelschwarm navigiere sich dann selbst, ohne dabei zu kollidieren. Herzstück dieser Technologie ist ein CMOS-Sensor, der am IMS entwickelt wurde und laut Entwicklungsleiter Werner Brockherde sehr effizient dreidimensionale Abstände vermessen könne.

CMOS-Bildsensoren sind zukunftsweisend und erobern mehr und mehr die Welt der Kamerasysteme. Immer kleinere Pixelgrößen und größere Bildsensorflächen sind gewünscht. „Wir sehen aber auch den Trend hin zu anwenderspezifischen CMOS-Sensoren. Sie werden verstärkt angefragt. Denn die Hersteller wollen Alleinstellungsmerkmale in ihren Produkten haben. Zum Beispiel wird vermehrt nach CMOS-Sensoren gefragt, die im ultravioletten Lichtspektrum empfindlich sind oder spezielle Pixelstrukturen aufweisen“, sagt Brockherde weiter.

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