Das Cockpit in der Küche

Autor / Redakteur: Christian Grebe, Markus Werner, Jela Krajinovic / Reinhard Kluger

Ob Fabrik, Bürogebäude oder Einfamilienhaus, Industrie-Pcs können hier überall die Regie zum Automatisieren der kompletten Technik übernehmen. Besonders veranschaulicht dies das Traumhaus eines Piloten. Er steuert modernste Haustechnik mit dem Zeigefinger. Der IPC in der Küche ist sogar sein zweites Cockpit.

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Es steht in der deutschen Eifel und hat 600 Quadratmeter Wohnfläche, ein Einfamilienhaus mit dem sich ein Pilot seinen Wohntraum von dem auf ihn zugeschnittenen intelligenten Haus erfüllt. Von einer zentralen Steuereinheit in der Küche aus hat der flugbegeisterte Hausherr die komplette Technik innerhalb und außerhalb des Hauses im Griff. Ein zentraler Bordcomputer steuert automatisiert Jalousien, Temperatur, Licht, Sicherheitstechnik und weitere Haustechnik. Die Steuerfunktionen gehen allerdings weit über die üblichen Annehmlichkeiten hinaus. So nutzt der Hausherr die Wetterdaten-Aufzeichnungen seines intelligenten Hauses auch als Informationsquelle für Flüge mit seinem Hubschrauber.

Die Vernetzung und die Automatisierung der Haustechnik erfolgten umfassend und konsequent. Das Projekt plante und realisierte die Werner + Grebe GmbH aus Mittelhessen. Es ist ganz auf die Anforderungen und Bedürfnisse der Hausherren zugeschnitten. „Denn schließlich weiß dieser am besten über seine Anforderungen bescheid. Dieses Projekt ist während der Umsetzung gewachsen und wurde immer komplexer. Es war eine fruchtbare Partnerschaft, von der beide Seiten profitiert haben“, sagt Geschäftsführer Markus Werner.

Ganz schön schlau: der Steuercomputer

Als zentrale Steuereinheit wählten die EIB-Programmierer einen Panel Computer der tci GmbH. Das Touchpanel mit einem 19“ großen TFT ist in der modernen Küche an einem zentralen Standort in die Wand eingebaut. Von hier aus können die Eigentümer nicht nur die gesamte Haus- und Sicherheitstechnik steuern, sondern auch Licht- und Musikszenarien frei definieren und auswählen. Ausgestattet ist der Panel-PC A19 mit einem Edelstahlrahmen. Durch ihn sowie die IP65-geschützte Front (industrietauglicher Staub- und Spritzwasserschutz) kommt er der Hygiene in der Küche entgegen, da er sich leicht und gründlich reinigen lässt. Zudem integriert er sich optisch dezent in die hochwertige Küchenlandschaft.

Das kompakte Gerät mit nur 154 mm Einbautiefe lässt sich flexibel an jedem beliebigen Ort im Wohnhaus als Wandpanel einbauen. Außerdem kann sich der zuverlässige Steuercomputer durch seine offene Konzeption an jede individuelle Anforderung anpassen. So stehen für verschiedene Anwendungen mehrere freie PCI- oder ISA-Steckplätze zur Verfügung. Zudem besteht die Möglichkeit, eine beliebige Grafikkarte nach Wahl zu integrieren. Bei einer Auflösung von 1280 × 1024 bietet der TFT mit 19“ eine große Bilddiagonale und einen hohen Ablesewinkel. Das Display ist mit einer thermisch vorgespannten und entspiegelten Schutzscheibe versehen, die es sicher vor Staub und Spritzwasser schützt. Durch die gefräste Edelstahlfront lässt sich auf Wunsch auch eine kundenspezifische Gestaltung leicht umsetzen. Ausgestattet ist der Panel PC mit einer sauberen und zuverlässigen Überdrucklüftung; bei Bedarf ist ein Filterwechsel leicht auch von außen aus vorzunehmen. Für gehobene hygienische Anforderungen, wie dem Einsatz in putzintensiven Räumen, wie in der Küche oder dem Wellnessbereich, ist das hochwertige korrosionsbeständige Edelstahlgehäuse hervorragend geeignet. Ausgestattet ist der Touchpanel-Computer standardmäßig mit FDD, Festplatte und CD-ROM. Die Schnittstellen lassen sich an die individuellen Konfigurationen anpassen.

Die Systemintegratoren Werner + Grebe entschieden sich für den tci Panel PC in Edelstahlausführung, weil er sich dank seiner Zuverlässigkeit, flexiblen Ausstattung und hygienischen Eigenschaften ideal für den vorgesehenen Einsatzzweck eignete. Per Touch steuern die Hausbewohner jetzt auf dem Wandpanel von tci zentral die komplette vernetzte hausinterne und –externe technische Infrastruktur, wie Beleuchtung, Sicherheitstechnik und Audio-Video-Einrichtungen. Über EIB-Bus ist der Steuercomputer ähnlich einem Bordcomputer im Cockpit mit allen technischen Einrichtungen im Haus verbunden. Von der Küche aus erfolgt die automatisierte Steuerung von Beleuchtung, Jalousien, Heizung/Klima, Videoüberwachung, Multimedia-Anlagen und der Technik im Wellnessbereich, wie zum Beispiel die Steuerung der Wassertemperatur von Schwimmbad und Whirlpool. Selbst die Beleuchtung, Pumpenanlage und Filtertechnik der groß angelegten Teich-Landschaft im Außenareal kann über den zentralen tci-Steuercomputer überwacht und geregelt werden. Daneben greift die Familie durch kleinere Steuerpanels in den Räumen sowie drei mobile Steuercomputer von fast überall auf die vernetzte Haustechnik zu. So kann sie vom Wohnzimmer aus den Wellnessbereich kontrollieren und von hier aus zum Beispiel den Whirlpool innerhalb von fünf Minuten mit Wasser auffüllen lassen. Die Visualisierung wurde ganz auf die Anforderungen und Wünsche der Hausbewohner ausgelegt.

Per individuell programmierbarer zentraler Steuerung haben sie alle Funktionen im Griff. Über die Haus-Applikation auf dem Touchscreen navigiert der Benutzer mit dem Finger kinderleicht zu einem der drei Grundrisse der einzelnen Stockwerke. Von hier aus hat er Zugriff auf die einzelnen Räume und kann über die selbsterklärende Bedienerführung die gewünschten Änderungen von beispielsweise Musik, Licht und Heizung einstellen. In den Grundrissen sind zudem auf einen Blick die Zustände von Leuchten sowie Magnet- und Riegelkontakten in Fenstern und Türen erkennbar. Tippt der Benutzer auf einen der Räume, gelangt er zur entsprechenden Raumdarstellung. In dieser kann er individuell die gewünschten Einstellungen der Haustechnik vornehmen.

Die Visualisierung lässt darüber hinaus auch die Auswahl von zuvor definierten Raumszenen (wie beispielsweise gespeicherte Licht- und Musikszenen) zu. Die Menüführung ist selbsterklärend und logisch aufgebaut, so dass der Benutzer die technischen Anlagen ohne komplizierte technische Vorkenntnisse steuern, überwachen und regeln kann. Von jeder Seite der klar strukturierten Visualisierung aus gelangt er wieder auf die jeweils anderen Erdgeschosse, sowie auf die Startseite und weitere Schlüsselfunktionen, wie beispielsweise zur Seite der Wetterstation und der zentralen Licht- und Rollladen-Steuerungen.

Zentrale Navigation mit dem Zeigefinger

Die EIB-Visualisierung und -Anlage wurde aus einem Guss von Werner + Grebe entwickelt und umgesetzt. „Dadurch konnten wir die Funktionen und Steuerungen speziell auf die Anforderungen der darin lebenden Menschen zuschneiden.

So können sie die Daten der Wetterstation nicht nur zu Hause, sondern auch auf Reisen nutzen. Der Pilot kann beispielsweise die aufgezeichneten Wetterdaten per Handy überall auf der Welt abrufen und das bis zu 28 Tage zurückliegend“, sagt der Geschäftsführer Markus Werner. Die Wetterstation liefert beispielsweise Daten über Außentemperatur, Windstärke, Windrichtung, Luftdruck, Taupunkt, Dämmerungssensor, Helligkeit und Regensensor. Neben dem WAP-Zugriff über das Handy oder den SmartPhone ist auch ein gesicherter Web-Zugang per Internet überall auf der Welt möglich. Zusätzlich zur Wetterstation kann der Benutzer hier auch auf seine Alarmanlage und andere Zentralfunktionen zugreifen.

Das intelligente EIB-System kann aber noch viel mehr: So werden Maßnahmen zum Sonnen- bzw. Hitzeschutz definiert, die das mitdenkende Haus bei Bedarf selbstständig einleitet. Beispielsweise wird am zentralen Steuercomputer bestimmt, dass ab 24,5 °C oder ab einer festgelegten, auf dem Dach gemessenen Sonneinstrahlung, die Jalousien im gesamten Haus heruntergefahren werden. Der Hitzeschutz berücksichtigt zusätzlich zu den definierten Schwellwerten der Sonneneinstrahlung auch noch die Raumtemperatur. Die Grenzwerte für Temperatur und Sonneneinstrahlung sind jederzeit flexibel einstellbar.

Das intelligente vernetzte Haus ist nicht nur interessant, wenn es um gehobene Wohnkultur geht, sondern birgt auch viele Vorteile für die Erhöhung der Sicherheit. So kann das integrierte EIB-System über eine Abwesenheitseinstellung die Technik im Haus so steuern, dass der Eindruck entsteht, die Bewohner seien zu Hause. Erreicht wird das über das automatische Herauf- und Herunterfahren der Jalousien, das An- und Ausschalten der Beleuchtung usw.

Die Anwesenheitssimulation lässt sich auch auf Reisen per Handy oder Internet aktivieren oder deaktivieren. Sie simuliert das zuvor gelernte Bewohnerverhalten, indem sie die Schaltvorgänge aller beteiligten Geräte der letzten sieben Tage speichert und simuliert. Dabei werden unter anderem 32 Leuchten auf drei Stockwerken berücksichtigt. Auch Alarmmeldungen, die bei Registrierung von Bränden und Einbrüchen erfolgen, erhält der Hauseigentümer überall auf der Welt per SMS auf das Handy.(klu)

Christian Grebe und Markus Werner, Geschäftsführung, Werner + Grebe GmbH, Jela Krajinovic, M.A., Marketing, tci GmbH

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