Igus Energieketten und Leitungen mit ISO Klasse 1 für nahezu Partikelfreien Reinraum zertifiziert

Redakteur: Reinhard Kluger

Für in Reinräumen eingesetzte Produkte gilt, dass sie beim Betrieb möglichst wenig Partikel an die Umgebung abgeben. Ganz besonders betrifft das bewegliche Maschinenelemente. Neue Gutachten des IPA Fraunhofer Institut bescheinigen zahlreichen Energieketten und Leitungen von igus GmbH, Köln, mit der ISO Klasse 1 die bestmögliche Zertifizierung.

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Nicht nur in der Halbleiterindustrie, in der Medizin- und der Lebensmitteltechnik, sondern immer mehr auch im Maschinen- und Anlagenbau wird unter Reinraumbedingungen gefertigt, montiert und gemessen. Deshalb dürfen die eingesetzten Energieketten und Leitungen nur möglichst wenig bzw. möglichst kleine Partikel generieren. Sie müssen eine sehr hohe Abriebfestigkeit haben, was – doppelter Nutzen – gleichzeitig ein Indikator für lange Lebensdauer ist. „Dies ist ein Entwicklungsziel für all unsere Produkte“, erläutert igus-Prokurist Harald Nehring, der jetzt neue Gutachten zur Reinraumtauglichkeit von Energiezuführungssystemen vorlegte.

Abgesicherte Ergebnisse

Das beauftragte Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA), Abteilung Reinst- und Mikroproduktion, nimmt in Stuttgart regelmäßig Produktionsanlagen und Werkstoffe unter die Lupe. Dazu werden Prüfstände für Materialien und Betriebsmittel eingesetzt, die spezifisch für den Einsatz in hochreinen Referenzreinräumen konzipiert wurden. Sie garantieren abgesicherte Ergebnisse, so zum Beispiel zu getesteten Energieketten und Leitungen. Gemessen wird in Anzahl und Größe der Partikel pro Lufteinheit gemäß der Norm DIN EN ISO 14644-1. Die steigende Bedeutung dieser seit einigen Jahren gültigen ISO-Norm lässt sich auch daran ablesen, dass sie im Vergleich zum amerikanischen Standard US FED Std. 209E schärfer und verfeinerter ist.

Abriebfeste Energieketten „E6.CR“ und „E3“

Nach ISO Klasse 1 – IPA klassifiziert wurden die igus-Energiekettensysteme „E6.CR“ (Sondermaterial) und „E3“. Weitere Serien wurden in die ISO Klasse 2 oder 3 eingeordnet. Damit können nun für fast alle gängigen Energieketten des Kölner Energieführungsexperten präzise Aussagen zu deren Einsatzmöglichkeiten im Reinraum getroffen werden.

Das System „E6“ sorgt für einen extrem leisen Lauf bis 37 dB(A), ist vibrationsarm und in der Lage, alle am Markt geforderten hohen Geschwindigkeiten und Beschleunigungen sicher zu realisieren. Charakteristisch für die Energiekette ist, dass elastische Polymerfederelemente die Seitenteile der Energieführung miteinander verbinden. „Durch den Wegfall der klassischen Bolzen/Bohrung-Verbindung wird die Reibung bzw. der Abrieb auf ein Minimum reduziert“, so igus-Prokurist Harald Nehring. Ideal ist das zum Beispiel in der Kombination mit Linearmotoren, wo sich mit der „E6“ extrem hohe Beschleunigungen besonders laufruhig realisieren lassen. Das elastische Federelement der „E6“-Energiekette wurde im firmeneigenen Technikum mit 220 Mio. Zyklen erfolgreich getestet.

Die Energiekette „E6“ lässt sich durch den modularen Aufbau in einzelne Glieder an jeder beliebigen Stelle längen und kürzen. Das Federelement verbindet dabei die einzelnen Seitenteile zu einer robusten Energieführung, die bei hoch dynamischen Anwendungen auch nach Millionen von Biegewechseln störungsfrei funktioniert. Typische Einsatzgebiete sind Laser-/Brennschneidanlagen, Mess-/ Prüfmaschinen, die Halbleiter- und Elektronikindustrie, Medizin- und Pharmatechnik, Werkzeugmaschinen, Automation und schnelle Handlings.

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