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Torsten Freiling, Leiter Produktmanagement bei Allied Vision Technologies (AVT): In der Kamera-Hardware rechnen wir mit einem weiteren Aufschwung von CMOS-Sensoren. Dank schnelleren Datenschnittstellen werden höhere Auflösungen möglich, die bisher aufgrund von zu geringen Bildraten für industrielle Applikationen nicht attraktiv waren.
Wir rechnen auch mit immer mehr Bildverarbeitung außerhalb des sichtbaren Spektrums im UV- und Infrarotbereich. Wie bereits erwähnt erwarten wir auch, dass ARM-Systeme immer öfter als Host von Bildverarbeitungsapplikationen verwendet werden.
Horst A. Mattfeldt, Director Standard Products bei Matrix Vision: Wir glauben, dass das Internet of Things auch Augen benötigt, um Dinge zu sehen und zu verstehen. Insofern können wir uns vorstellen, dass viele neue Gagdets Kameras enthalten werden, inklusive Software, um Bilder zu verstehen. Ganz so wie wir heute wie selbstverständlich mit unseren Smartphones hantieren, wobei die Kameras sicher nicht nur Selfies von uns machen werden.
Die Produktionstechnik in der Industrie 4.0 wird zunehmend intelligent automatisiert werden müssen. Wir glauben, dass es hierzu immer einfacher zu konfigurierender respektive parametrisierbarer Bildverarbeitungssysteme bedarf, wenn wir von dem Ideal der Losgröße 1 sprechen wollen.
Christian Jeske, Marketing Leiter bei Pyramid Computer: Grundsätzlich wachsen – ganz im Sinne von Industrie 4.0 – derzeit Bildverarbeitung und Automatisierung immer mehr zusammen. Klare Trends sind heute in der Entwicklung hin zu energieeffizienten, kompakten und wartungsfreien IPCs für den Einsatz in Maschinen und Anlagen zu beobachten. Auch durch das rasche Wachstum von Computer- und Kommunikationstechnologie erfährt der Produktionsbereich eine zunehmende Automatisierung, indem intelligente Geräte zur Überwachung und Kontrolle unbemannter Anlagen eingesetzt werden.
Hochperformante IT-Systeme ermöglichen die umfangreiche Erfassung von Produktionsdaten. Da diese vollständig lückenlos dokumentiert werden, lassen sie sich auch zu analysezwecken zu einem späteren Zeitpunkt verwenden, wenn sich ganz andere Fragestellungen auftun.
Ein Zukunftsmarkt ist auch Vision Guided Robotics (VGR). Dabei werden Kameras in moderne Industrieroboter eingebaut und in deren Steuerungssysteme integriert.
Dirk Ratsack, Vice President MVSD Sales & Service Europe bei Cognex: Legt man die Entwicklung der vergangenen zehn Jahre zugrunde, so ist die Einschätzung nicht vermessen, dass die nächsten zehn Jahre von noch schnellerer Entwicklung geprägt sein werden. Die rasante Entwicklung, beispielsweise der Bildsensoren - siehe Trend CMOS -, der Computerprozessoren – siehe Multiprozessoren -, der Optiken - siehe Flüssiglinsen -, der Bilderfassungs- und Bildverarbeitungssoftware oder auch der Schnittstellen – wie GigE und USB - wird noch aus dem Konsumerbereich beschleunigt.
Der internationale Bedarf im gesamten Anwendungsspektrum der IBV und der ID-Techniken wächst deutlich. Dementsprechend werden auch die Stückzahlen - von Kameras, Vision-Sensoren, autarken Vision-Systemen (Smart-Kameras), Embedded- und PC-gestützten Systemen, Schnittstellen-Komponenten, bildbasierte Codeleser sowie BV-Software und Software von Entwicklungsumgebungen – steigen. Das Verhältnis Preis/Leistung wird zunehmend günstiger.
Die IBV ist bereits ein fester Bestandteil der industriellen Prozessoptimierung und muss deshalb zukünftig in ihrer ganzen Systemarchitektur auch auf die Anforderungen von Industrie 4.0 ausgerichtet werden.
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