Smart-Factory-KL Neues Konzept: Production Level 4 stellt Menschen in den Mittelpunkt

Redakteur: Sariana Kunze |

Mit Production Level 4 stellt die Smart-Factory-KL ein neues Konzept für die Produktion der Zukunft vor, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt – und nicht die Maschinen.

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v.l. Andreas Huhmann, Prof. Martin Ruskowski, Prof. Hans Dieter Schotten von Smart- Factory-KL stellen mit Production Level 4 die Produktion der Zukunft vor.
v.l. Andreas Huhmann, Prof. Martin Ruskowski, Prof. Hans Dieter Schotten von Smart- Factory-KL stellen mit Production Level 4 die Produktion der Zukunft vor.
(Bild: Smart-Factory-KL/K. Schäfer)

Spielt der Mensch für die Zukunft der Produktion keine Rolle mehr? Wenn man einigen Autonomiekonzepten zu diesem Thema Glauben schenkt, dann scheint es so. Mit dem neuen Konzept Production Level 4 positioniert sich die Smart-Factory-KL klar dagegen: Der Mensch steht im Mittelpunkt. Schließlich muss er jede Entscheidung einer Maschine ändern können, ist sich Prof. Martin Ruskowski, Vorstandsvorsitzender von Smart-Factory-KL, sicher: „Es wird unsere Verantwortung bleiben, was in der Produktion passiert. Diese Verantwortung kann und soll uns weder eine Maschine noch Künstliche Intelligenz abnehmen!“

Production Level 4 will menschliche und künstliche Intelligenz vereinen

Der Demonstratorbau für die Hannover Messe 2020 von Production Level 4 hat begonnen.
Der Demonstratorbau für die Hannover Messe 2020 von Production Level 4 hat begonnen.
(Bild: Smart-Factory-KL)

„Production Level 4 erreicht durch Integration von künstlicher Intelligenz (KI), Automatisierung und dem Menschen den nachhaltigen Nutzen der Industrie 4.0“, betont Andreas Huhmann. Er sitzt im Vorstand der Smart-Factory-KL und ist Strategy Consultant Connectivity + Networks bei Harting. „Wir als Smart-Factory-KL haben den Begriff gewählt, weil wir aufzeigen wollen, dass die konsequente Weiterentwicklung innerhalb von Industrie 4.0 nur mit Autonomie also mit vereinter menschlicher und künstlicher Intelligenz zu erreichen ist.“

Level Autonomie soll nicht das Ziel sein

Die bisherigen Theoriepapiere zur industriellen Produktion beschreiben in Analogie zum autonomen Fahren die Level der Autonomie von null bis fünf, wobei fünf „ohne das Zutun von Menschen“ meint. „Genau dieses Level sehen wir aber nicht als Ziel“, erklärt Ruskowski.

Technik soll nicht den Menschen beherrschen

„Routinearbeiten werden sicherlich von KI oder Maschinen ersetzt. Aber Fähigkeiten wie echtes Verstehen, Kreativität, Moral oder Emotionen erlernen Maschinen oder Software nicht. Wir gehen davon aus, dass Technik dazu da ist, den Menschen zu unterstützen, nicht zu beherrschen. Production Level 4 soll dies deutlich herausstellen.“

Die beiden Smart-Factory-KL Vorstände werden von Prof. Hans Dieter Schotten unterstützt. Der Wissenschaftliche Direktor im Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) arbeitet schwerpunktmäßig zu KI und 5G.

Vision Production Level 4 bis 2025 verwirklicht

„Die Smart-Factory-KL bildet das Bindeglied zwischen Forschung und Anwendung“, beschreibt Huhmann. „Wir entwickeln mit unseren Experten und Wissenschaftlern theoretische Konzepte, die wir dann in die industrielle Anwendung bringen.“ Auf der Hannover Messe zeige man mit einem Demonstrator jedes Jahr, was technische machbar ist, erklärt die Initiative. Aktuell ist nach den Vorgaben von Production Level 4 ein neuer Demonstrator im Bau. Die Vertreter der Smart-Factory-KL betonen, dass 2020 der erste Schritt in die Zukunft gezeigt werden kann. „Wir haben eine Vision entwickelt“, erklärt Ruskowski, „wo wir 2025 stehen wollen. Der Demonstrator ist so angelegt, dass wir ihn jährlich weiterentwickeln können, bis wir in fünf Jahren Production Level 4 verwirklicht haben.“

Entwicklungsschritte gemeinsam umsetzen

In Arbeitsgruppen arbeiten die 53 Mitglieder zu relevanten Fragestellungen plattformübergreifend zusammen. Dabei leiten die Experten der Smart-Factory-KL die Arbeitsgruppen, während die Industriemitglieder ihre Bedürfnisse formulieren und die Ergebnisse der Arbeitsgruppen zurück in die Produktion tragen.

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