Schutzgeräteprüfung So sicher ist München am Netz

Autor / Redakteur: Bernd Schairer* / Ines Stotz

Überall werden Netze erneuert, erweitert und immer exakter überwacht. Damit Service, Wartung und Ausbau der Netze einfacher und sicherer werden, hat Phoenix Contact sein Test- und Prüfsystem Fame auf den Markt gebracht. Die Stadtwerke München, einer der größten kommunalen Versorger in Deutschland, modernisieren damit ihr Netz und erhöhen dessen Verfügbarkeit.

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München bei Nacht: die attraktive Metropole im Süden der Republik zieht immer mehr Menschen an.
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(Bild: Phoenix Contact)

Die Stadtwerke München – kurz SWM - zählen zu den größten europäischen Stadtwerken und zu den bedeutendsten Energieversorgern Deutschlands. Seit mehr als 100 Jahren versorgen sie ihre Kunden in und um die bayrische Landeshauptstadt zuverlässig unter anderem mit Strom und Wärme. Bei ihrer Rund-um-die-Uhr-Versorgung können sich die Münchnerinnen und Münchner auf ein hohes Maß an Sicherheit und Komfort verlassen.

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Flexible Anpassung durch Eigenerzeugung

Dazu trägt auch der hohe Anteil selbsterzeugter Energie bei - in einem ausgewogenen Verhältnis aus Wasser-, Wind- und Solarkraft sowie Geothermie und Kraft-Wärme-Kopplung. Mit rund 50 Anlagen in München und Umgebung setzen die SWM heute auf einen hohen Anteil an eigener Energieerzeugung in einem intelligenten Mix aus Erneuerbaren Energien und umweltschonender Kraft-Wärme-Kopplung.

Unterstützt wird die Versorgungssicherheit durch flexibel regelbare Kleinkraftwerke, die sowohl zur Grundlastversorgung als auch zum Abfangen von Spitzen geeignet sind. So wird etwa bei einem unerwartet hereinbrechenden Unwetter mit plötzlicher Dunkelheit und stark fallenden Temperaturen 50 MW Strom zusätzlich benötigt – fünfmal so viel wie etwa der Leistungsbedarf beim Münchener Oktoberfest.

Hohe Verfügbarkeit durch eigenes Stromnetz

Die Sicherheit der Energieversorgung hängt aber nicht nur von der Energieerzeugung ab – einen maßgeblichen Anteil daran hat auch die Energieverteilung. Hier verfügt die Netztochter der Stadtwerke München, die SWM Infrastruktur GmbH, über ein eigenes Stromnetz, das die über 1,4 Mio. Einwohner der Landeshauptstadt sowie acht weitere Gemeinden versorgt. „Die Stromleitungen in unserem Netz haben über alle Spannungsebenen eine Länge von über 12.000 km“, erläutert Maximilian Gruner, Teamleiter Sekundärtechnik Strom bei der SWM Services GmbH. „Die damit versorgte Fläche im Netzgebiet beläuft sich auf circa 400 km2.“

Eine wichtige Funktion für die hohe Verfügbarkeit des SWM-Netzes ist der Betrieb eigener Umspannwerke: neun Werke für Höchst- zu Hochspannung, 328 für Hoch- zu Mittelspannung sowie 5.184 für Mittel- zu Niederspannung gehören dazu. Voraussetzung für den sicheren und zuverlässigen Betrieb der Stromnetze ist eine schnelle Störungserkennung – und dementsprechend eine Umschaltung der Netzleitungen. Hierzu müssen Messgrößen permanent überwacht werden, was die sogenannten digitalen Netzschutz-Relais über-nehmen. Sie beziehen ihre Messgrößen von Strom- und Spannungswandlern aus den Umspann- und Verteilstationen. Fehler - etwa ein Kurzschluss auf der Leitung durch einen umgefallenen Baum - werden zuverlässig erkannt. „Das Netzschutz-Relais löst dann den Leistungsschalter aus, der die betreffende Leitung freischaltet“, erklärt Gruner. „Weil die Versorgungssicherheit maßgeblich von der Funktion der Netzschutz-Relais abhängt, führen wir regelmäßige Schutzprüfungen durch.“

Bis vor etwa zwei Jahren haben die SWM zu diesem Zweck Prüfstecker und Prüfbuchsen eingebaut. Bei Schutzprüfungen werden durch Schalthandlungen auf der Klemmenleiste dann zusätzlich sukzessive Melde- und Auslösekontakte geöffnet und dabei entschärft. Ein redundanter Schutz der Leitung im Mittelspannungsbereich besteht dann nur für ausgewählte Leitungen. Ein Fehler bei der Schutzprüfung kann bei nicht redundanten Schutzsystemen weitreichende Folgen haben – etwa die Gefährdung der Versorgungssicherheit oder die Zerstörung von einzelnen Teilen der Anlage.

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