Leitungen & Steckverbinder Viel Einsparpotenzial mit neuer Verbindungstechnik-Generation

Redakteur: Ines Stotz

Kaum zu glauben, aber wahr: rund 70 Prozent der Automatisierungslösungen in der deutschen Industrie sind noch klassisch parallelverdrahtet. Hier warten riesige Einsparpotenziale – dafür hat die Lapp Gruppe nun ihr Portfolio für die Automatisierungstechnik weiter ausgebaut. Auch mit den Ölflex Servoleitungen sind deutliche Effizienzsteigerungen möglich.

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Um die Qualitätsstandards nachhaltig zu garantieren, hat Lapp zusätzlich in neue Schleppkettenleitungs-Prüfanlagen im eigenen Testzentrum investiert. Dort werden Leitungen extrem hohen dynamischen Wechselbiege-Belastungen ausgesetzt: In der Prüfanlage sind Verfahrgeschwindigkeiten von bis zu 10 m/s und Beschleunigungen von bis zu 100 m/s² möglich.
Um die Qualitätsstandards nachhaltig zu garantieren, hat Lapp zusätzlich in neue Schleppkettenleitungs-Prüfanlagen im eigenen Testzentrum investiert. Dort werden Leitungen extrem hohen dynamischen Wechselbiege-Belastungen ausgesetzt: In der Prüfanlage sind Verfahrgeschwindigkeiten von bis zu 10 m/s und Beschleunigungen von bis zu 100 m/s² möglich.
(Bilder: Lapp)

Effizienz wird bereits bei der Produktion der Leitungen erzielt. Die Kabelwerke von Lapp verwenden exzellentestes Kupfer, das einer Reinheit von mindestens 99,9 Prozent entspricht. Durch die Optimierung der Produktionsprozesse wird zudem höchste Genauigkeit beim Leitungswiderstand erreicht. So auch bei den Ölflex Servo FD 796 CP, einer neuen Generation Motorenleitungen, die gleich sieben Servoleitungen ersetzt und den Nutzern viele zusätzliche Vorteile beschert. Gerade bei schnellem Vielfach-Positionswechsel brilliert sie in Energieführungsketten mit einem Beschleunigungsvermögen von bis zu 50 m/s², bei Geschwindigkeiten bis zu 5 m/s und Verfahr-Weglängen bis zu 100 m. Damit ermöglicht sie ein deutlich schnelleres und effizienteres Arbeiten als bisherige Schleppkettenleitungen. Zudem können die anteiligen Hochlauf- und Bremszeiten um bis zu 96 Prozent reduziert werden.

Effizienz mit Servoleitungen

„Das heißt, die neue Premiumleitung spart Zeit und erhöht die Produktivität, bei höchster Lebensdauer und geringem Platzverbrauch und Gewicht“, sagt Volker Huber, Produktmanager bei Lapp. Dank einer kapazitätsarmen Polyolefin-Isolierung punktet sie durch geringere EM-wirksame Ableitströme bei gleichzeitig sehr hoher Durchschlags- und Spannungsfestigkeit. Sie ist halogenfrei und flammwidrig und verfügt über alle wichtigen Approbationen wie UL AWM, CSA AWM und VDE. Bei Bedarf gibt es die Servoleitung auch mit zusätzlich abgeschirmten Signalstromkreisen zur Temperaturüberwachung der Motorwicklung und/oder einer optional einsetzbaren elektromagnetischen Bremse. Die Ölflex Servo FD 796 CP und P haben zudem vergrößerte Leiterquerschnitte. Das erhöht die Energieeffizienz und reduziert die Wärmeverluste, die anfallen, wenn Kabel und Leitungen im Grenzbereich ihrer maximal zulässigen Dauertemperatur betrieben werden. Volker Huber erklärt den Hintergrund: Allein eine Leitertemperaturerhöhung von 70 auf 90 °C erhöht den Ohmschen Widerstand um 7 Prozent. Entsprechend steigen auch die Energiekosten.

Effizienz durch Automatisierung

Erhebliches Einsparpotenzial bietet auch moderne Automatisierungstechnik. Während in Deutschland noch rund 70 Prozent der Automatisierungslösungen klassisch parallelverdrahtet sind, sind es in Nordamerika sogar noch 80 Prozent. „Mit steigendem Automatisierungsgrad einer Maschine wächst aber auch der Verkabelungsaufwand. Je mehr Kabel, desto größer der Aufwand in Produktion, Projektierung, Installation und Wartung. Aber auch Transport und Bevorratung im Lager sind wichtige Kosten- und Energieeffizienzfaktoren“, erläutert Carsten Stein, Produktmanager Feldbustechnik bei Lapp.

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