Leitsteuerung Wie eine Kuka-Software fahrerlose Transportsysteme intelligent steuert

Von Sariana Kunze

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Eine komplett automatisierte und flexible Intralogistik ist gefragter denn je – auch bei Mercedes Benz und BMW. Möglich wird dies mit einem intelligenten fahrerlosen Transportsystem. Eine KI-basierte Leitsteuerung sorgt dabei für einen optimalen Materialfluss.

Bei BMW werden künftig 16 weitere fahrerlose Transportfahrzeuge mit der intelligenten Leitsteuerung Kuka Aivi für einen flexiblen Materialfluss sorgen.
Bei BMW werden künftig 16 weitere fahrerlose Transportfahrzeuge mit der intelligenten Leitsteuerung Kuka Aivi für einen flexiblen Materialfluss sorgen.
(Bild: Kuka)

Die Produktion läuft. Vier große, orange Roboter schweißen automatisiert Widerstandspunkte an einem Karosserieteil bei Mercedes Benz Türk in Aksaray, Türkei. Ein fahrerloses Transportfahrzeug (FTF) von Kuka, Anbieter von Robotik sowie Anlagen- und Systemtechnik, manövriert sich exakt an die Fertigungszelle heran. Anschließend übergibt ein Roboter die fertig bearbeitete Komponente an das FTF. Die autonome Reise zur nächsten Produktionseinheit beginnt.

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Mit künstlicher Intelligenz zur flexiblen Produktion

Das Intralogistikkonzept von Mercedes Benz Türk zeigt, was in Zukunft wichtig wird: Autonome Fördersysteme für die vernetzte Produktion. Für die Montage von unterschiedlichen Lkw-Fahrerkabinen setzt der Automobilist omnidirektionale, mobile Plattformen des Typs KMP 1500 von Kuka ein, die die einzelnen Montageabschnitte, Roboter und Maschinen miteinander verbinden und mit Material versorgen. Das Herz dieser flexiblen Lösungen ist die auf künstlicher Intelligenz (KI) basierende Software Kuka Aivi. Sie steuert die fahrerlosen Transportfahrzeuge, die auch als AGV bezeichnet werden, und sorgt für einen optimalen Materialfluss. Die intelligente Leitsteuerung trägt dazu bei, statische Produktionsstrukturen aufzubrechen und durch vollautomatisierte, flexible Anlagen abzulösen.

Steuerungssoftware übernimmt die Kommunikation

Die Steuerungssoftware übernimmt dabei die Kommunikation zwischen den Produktionskomponenten und ermöglicht es dem Anwender, den Produktionsstatus zu überwachen und zu kontrollieren. „Mit maßgeschneiderten Automatisierungslösungen können wir intralogistische Produktionsprozesse für schnellere Durchlaufzeiten, eine effizientere Supply Chain und damit eine höhere Wirtschaftlichkeit umsetzen“, beschreibt Michael Jürgens, Head of AGV Solutions bei Kuka. Das Augsburger Unternehmen konzipiert, plant und implementiert intelligente fahrerlose Transportsysteme für flexible industrielle Produktionsprozesse.

BMW setzt auf intelligentes fahrerloses Transportsystem

Auch der Automobilhersteller BMW setzt auf intelligente Intralogistik im Karosseriebau. Anfang des Jahres integrierte Kuka in der Produktion von BMW ein fahrerloses Transportsystem, das mittels KI die FTF steuert. Derzeit navigiert Aivi fünf fahrerlose Transportfahrzeuge, die die einzelnen Produktionsstationen mit Bauteilbehältern beliefern sowie leere Behälter wieder abtransportieren. Darüber hinaus interagiert die Software mit Maschinen und Mitarbeitern. Nun sollen 16 weitere mobile Plattformen des Typs KMP 1500 bei BMW an einer zusätzlichen Produktionslinie für einen flexiblen Materialfluss sorgen. Die FTFs sollen dann Bauteile für den Fahrzeugvorderbau und -hinterbau, wie Bodenbleche, Motorträger, Heckverkleidungen und Trennwände liefern. Mit künstlicher Intelligenz kann laut Kuka die Anzahl der eingesetzten AGVs durch eine flexible Steuerung reduziert werden.

Bei Mercedes wird alle 8,9 Minuten ein Fahrzeug fertig

Wo sich fahrerlose Transportfahrzeuge frei und intelligent durch die Produktion bewegen, wird der Materialfluss innerhalb einer Produktion örtlich flexibel und skalierbar. Bei Mercedes Benz Türk in der Türkei sorgen z. B. mehrere fahrerlose Transportfahrzeuge dafür, dass alle 8,9 Minuten ein Fahrzeug im Lkw-Montagewerk fertiggestellt wird. Die intelligenten Intralogistiksysteme von Kuka eignen sich nicht nur für die Automobilindustrie, sie können auch mehr Effizienz in die industrielle Produktion der Elektronik-, Lagerlogistik-, Konsumgüter-, Luft- und Raumfahrtindustrie bringen sowie in das Gesundheitswesen.

* Sariana Kunze, Fachredakteurin Automatisierung, Vogel Communications Group

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