CNC-Technik Modulare Holzbearbeitungsmaschine kommt mit zwei Bedienpersonen aus
Flexibler, schneller und effizienter produzieren – so das Ziel des Fenster- und Türenspezialisten Bieber. Die Koch Maschinenfabrik schuf eine entsprechende Anlage auf Basis PC-basierter Steuerungstechnik von Beckhoff. Laut Bieber eine echte technische Evolution.
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Mit mehr als 50 Jahren Erfahrung hat sich die Gerhard Koch Maschinenfabrik in Leopoldshöhe zu einem führenden Anbieter hochwertiger Maschinen für die Möbel-, Türen- und Holzfensterfertigung entwickelt. Der Anlagenbauer ist der Spezialist, wenn es um Maschinen zum Sägen, Fräsen, Bohren und insbesondere für das Leimen und das Dübel-Eintreiben geht. Auf dieses umfassende Know-how setzte auch der Fenster- und Türenspezialist Bieber SA aus dem elsässischen Waldhambach, um seine Fertigung mit einer neuen Hauptproduktionsanlage zu modernisieren.
Steigerung der Produktivität
Wichtigste Anforderungen: Wahrung und möglichst sogar Steigerung der hohen Produktqualität sowie eine maximal flexible Fertigung bis hin zu Losgröße 1. Beides sind unerlässliche Faktoren. Schließlich geht es hier bis in den Privatkundenbereich, mit seinen Sonderanfertigungen in Kleinstserien und Einzelstücken. Entstanden ist letztendlich eine auch für Koch einmalige, modulare Holzbearbeitungsmaschine, die trotz aller Größe und Komplexität im Betrieb nur zwei Bedienpersonen erfordert. Dabei bearbeitet sie alle Teile eines Holzfensters komplett bis hin zum individuellen Fertigprodukt – bei Holzmetallfenstern inklusive des Anbringens der Halter für die Alublende –, sodass anschließend die Holzbeschichtung erfolgen kann. Zwar setzt die neue Produktionsanlage für Bieber auf das bewährte Koch-Baukastensystem auf, wurde aber bis hin zur selbst entwickelten Leitrechnersoftware genau auf die speziellen Bedürfnisse des Fensterspezialisten zugeschnitten.
Komplexe Komplettanlage aus einer Hand
Der Maschinenbauer Koch hat die Bieber-Produktionsanlage komplett entwickelt. Lediglich der vorgelagerte, auf Wunsch von Koch ebenfalls per Twincat automatisierte „Hobel“ wurde zugekauft und dann nahtlos in das Anlagenkonzept eingebunden. Die eigentliche Koch-Anlage Winline 6 ist aus fünf Modulen aufgebaut: dem Teile-Zwischenlager, den drei U-förmig angeordneten Bearbeitungsmodulen Winline-600, Windoor-LU und Winline-6000 sowie dem dazwischen platzierten Werkzeugwechsler mit Shuttlesystem.
Hohe Anforderungen an die Achssynchronisation
Für die Übertragung und Verarbeitung der Steuerungsdaten innerhalb der einzelnen Maschinenmodule nutzt Koch Ethercat sowie die Software Twincat NC I. Nur so konnten die hohen Anforderungen u. a. hinsichtlich der Achssynchronisation der servogesteuerten und völlig unabhängig voneinander arbeitenden Spanner erfüllt werden. Dazu erläutert Oliver Bexte, Leiter Softwareentwicklung bei Koch: „In jeder der beiden Winline-600-Bearbeitungsstrecken können sich bis zu sechs Einzelteile befinden, also zwölf Teile insgesamt. Diese hohe Verarbeitungsleistung und enge Kopplungszeiten erfordern eine extrem schnelle Steuerungstechnik. Wir fahren die NC daher in einer 2-ms schnellen und präzisen Task, bei den Kurvenscheiben-Achsen sogar in einer 1-ms-Task.“ Und aufgrund der langjährigen guten Erfahrungen setze Koch grundsätzlich bei all seinen NC-gesteuerten Maschinen Beckhoff-Automatisierungstechnik ein.
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