RFID-System - Einblick in die Speise-Röhre Transparenz bei einer automatischen Wagen-Transportanlage im Universitätsklinikum

Autor / Redakteur: Willibald Tschlatscher / Ines Stotz

Mit Hilfe einer automatischen Wagen-Transportanlage sorgt das Universitätsklinikum Düsseldorf auf seinem rund 400 000 Quadratmeter großen Klinikgelände für eine effiziente Intralogistik. Um den Materialaustausch zwischen den 29 Kliniken und verschiedenen Funktionsbereichen wie Apotheke, Küche oder Lager zu bewerkstelligen, verwendet man Edelstahl-Rollcontainer, die in den Katakomben des Klinikums an einer Einschienen-Hängebahn transportiert werden – pro Jahr mehr als 750 000 Mal. Für die nötige Transparenz sorgt dabei ein RFID-System von Turck.

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Als eines der wichtigsten medizinischen Zentren der Region versorgt das Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) jährlich rund 42 000 Patienten stationär, weitere 300 000 Behandlungen führen die Mediziner ambulant durch. Um alle 29 Kliniken auf dem 400 000 Quadratmeter großen Gelände kontinuierlich mit den erforderlichen Materialien versorgen zu können, betreibt das UKD eine Automatische Wagen-Transportanlage (AWT). Das System besteht aus 1100 Edelstahl-Containern, die von den Mitarbeitern auf den Stationen klassisch auf Rollen bewegt werden. Innerhalb der AWT-Anlage nimmt ein Transportschlitten die Container auf und führt sie an einer Einschienen-Hängebahn vollautomatisiert zum Ziel.

Bevor die Container in einen der 39 Aufzüge einfahren, werden sie vom RFID-System identifiziert (Archiv: Vogel Business Media)

Sechs unterschiedliche Containertypen, deren Innenraum jeweils für bestimmte Transportaufgaben ausgebaut ist, sind in der Anlage unterwegs. Sie transportieren Speisen, Wäsche, Medikamente, Instrumente oder Müll von den Dienstleistungsbetrieben wie Küche, Wäscherei, Apotheke, Zentrallager oder Zentralsterilisation zu den Stationen und zurück. An einer zentralen Schleuse bringen spezialisierte Mitarbeiter die Container in das System ein. Dabei ordnen sie jedem Container über ein Bedienpanel sein spezifisches Fahrziel und auch das Ziel für den Rücklauf zu – schließlich sollte ein Wäschecontainer nicht zur Apotheke zurückfahren, sondern zur Wäscherei.

Uwe Scherring, Universitätsklinikum Düsseldorf: „Turck hat uns und unseren Systemintegrator Elektro Löb mit seiner RFID-Lösung sofort überzeugt, sowohl hinsichtlich der Kompatibilität und Verfügbarkeit der Komponenten als auch durch die Flexibilität bei der Entwicklung eines Datenträgers, der optimal auf unsere Verhältnisse zugeschnitten war.“ (Archiv: Vogel Business Media)

„Um einen fehlerfreien Betrieb unserer AWT-Anlage zu gewährleisten, ist das einfache Handling auf den Stationen besonders wichtig. Die Mitarbeiter dort müssen die Container lediglich in die Schleuse schieben und sich nicht um die Adressierung kümmern“, sagt Uwe Scherring, Leiter des Sachgebiets Fördertechnik am UKD. „Deshalb haben wir jeden Container inzwischen mit einem RFID-Datenträger ausgestattet, der sowohl die individuelle Containernummer als auch den Containertyp enthält.“

Über spezielle RFID-I/O-Scheiben gelangen die Daten an das BL20-Gateway, das diese per Profibus an das Leitsystem der Anlage weitergibt (Archiv: Vogel Business Media)

Sobald ein Container auf der Station wieder in die Anlage eingeschleust wird, liest das Turck-RFID-System dessen ID-Nummer und Typ ein. Dazu ist an jeder Schleuse ein Schreiblesekopf installiert, ebenso wie vor jedem der insgesamt 39 Containeraufzüge. Die Daten gelangen über eine spezielle RFID-I/O-Scheibe an das Gateway des modularen I/O-Systems BL20, das wiederum die eingelesenen Informationen per Profibus an das übergeordnete Leitsystem weitergibt. Neben den RFID-Stationen an den Schleusen, die die regulären Transportvorgänge erfassen, befindet sich vor der Werkstatt ein Handscanner, mit dem jeder Container individuell eingelesen werden kann, um zum Beispiel eine Reparatur zu dokumentieren.

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