Industrial Usability Day Warum Usability in Zeiten von Industrie 4.0 immer wichtiger wird
Auf dem Industrial Usability Day 2018 drehte sich alles um die User Experience bei Maschinen und Anlagen – und weshalb das Thema in Zeiten der Digitalisierung immer wichtiger wird. Themen waren unter anderem der Einsatz von Hololenses, Nachhaltiges Design und Best Practices aus der Industrie.
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Benutzerfreundlichkeit ist heutzutage längst im Consumer-Bereich angekommen. Wir sind es gewohnt, dass unser Smartphone, unser Kaffeeautomat oder unser Auto selbsterklärend und einfach zu bedienen ist. In Produktionshallen dagegen müssen sich Anwender häufig noch in die Maschine hineindenken, Zeit, Nerven und letztlich Geld dafür aufwenden, ein Programm zu verstehen. Muss das noch sein? Gerade in Zeiten der Digitalisierung, die zahllose neue Geschäftsmodelle ermöglicht, nimmt die Usability in der Industrie einen immer größeren Stellenwert ein. Das war auch Thema des Industrial Usability Days, der vergangenen Donnerstag in Würzburg stattfand.
Wie Mixed-Reality Mehrwert schaffen kann
Auf der Veranstaltung haben 22 renommierte Referenten über 120 Teilnehmer zu Themen rund um Industrial Usability informiert. In 16 Vorträgen informierten die Experten über den aktuellen Stand in der Industrie, zeigten Best Practice Beispiele und gaben einen Ausblick, was sich in Zukunft noch verändern kann und muss.
Gleich in der Einstiegs-Keynote griff Andreas Erben, CTO Industrial Holographics, die neue Technologie der Hololenses auf, die zwar erst seit wenigen Jahren auf dem Markt ist, aber für die Industrie weit mehr als nur Spielerei sein kann. Mit den Mixed-Reality-Brillen können Lösungen so dargestellt werden, dass der dreidimensionale Raum sinnvoll genutzt wird und dem Anwender neue Perspektiven gibt, die die bisher rein 2-dimensionalen Darstellungen unserer IT-Systeme nicht geben konnten.
Die Form folgt der Funktion
Usability ist nicht nur wichtig, weil man damit neue Perspektiven gewinnen kann. Sie spielt auch zunehmend eine Rolle als Differenzierungsmerkmal für den Kunden. Man will dem Kunden einen funktionalen Mehrwert bieten – was bedeutet, dass man Designer und Entwickler immer stärker zusammen bringen muss. Wie dieser Spagat möglich wird, zeigte Philipp Kriener von DMG Mori in seinem Vortrag. Und wie Martin Rathgeb von der SHW Werkzeugmaschinen GmbH in seinem Vortrag erläuterte, ist bei der Entwicklung neuer Maschinen längst nicht mehr nur die Erhöhung der technischen Leistungsdaten im Vordergrund, sondern auch, den Bediener bei seiner täglichen Arbeit mit der Maschine zu unterstützen. Hier soll neues Design nicht alleine des Designs willen umgesetzt werden, sondern mit erlebbarem Nutzen für den Anwender.
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In den darauffolgenden Sessions zum Thema „Management und Strategie“ diskutierte unter anderem Franz Koller vom VDMA-Fachverband zu dem Thema, weshalb im Zeitalter der Digitalisierung die Industrial Usability immer wichtiger wird. Industrie 4.0 bietet zahlreiche neue Geschäftsmodelle, und um diese erfolgreich bei dem Anwender umzusetzen, muss auch auf Usability-Maßnahmen gesetzt werden. User Experience ist heute nicht mehr nur eine Randerscheinung, sondern kann wettbewerbsentscheidend sein.
Consumer Produkte zeigen, wie es geht
Der zweite Vortragsblock am Vormittag zu dem Thema „Methodische Aspekte und Tools“ erläuterte unter anderem, wie man Maschinen nicht nur für den Nutzer designt, sondern auch von ihm lernen kann: Angie Eck und Nicole Charlier von Akquinet stellten vor, wie mithilfe von Eye Tracking die Mensch-Maschine-Interaktion verbessert werden kann. Hilfreich kann es auch sein, von den Consumer Produkten zu lernen, die die Usability schon lange als kaufentscheidend erkannt haben. Das erläuterte Jeremias Kuge und Jonas Kraft von der fünfpunktnull GmbH. So könnte man, erläutern die Referenten, die intuitiven Funktionen der Consumer Produkte in den Industriekontext übertragen, damit der Anwender die gewohnte Einfachheit solcher Produkte am Arbeitsplatz nutzen kann.
Ob es Sinn macht, bei der Mensch-Maschine-Schnittstelle noch einen Schritt weiterzugehen und den Anwender direkt mit der Maschine kommunizieren zu lassen, darum ging es in der Nachmittagssession „Neue Technologien und innovative Anwendungen“. Dr. Sibylle Peuker von der Zeix AG erläuterte in ihrem Vortrag, wie Conversational Interfaces wie Sprachassistenten oder Chatbots die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine wirklich vereinfachen können und zeigte die Vor- und Nachteile dieser Techniken auf.
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HMI
Was ist Human Machine Interface? Definition, Geschichte & Beispiele
Zum Abschluss der Veranstaltung referierten Florian Fuchs und Tom Cadera von Cadera Design über Usability im Sondermaschinenbau. Hier ging es vor allem darum, wie man dem zunehmenden Kundenwunsch nach individualisierten Maschinen nachkommen kann, damit jeder Nutzer von einer optimalen User Experience profitiert. Anhand von Praxisbeispielen diskutierten die Experten über die Herausforderungen im Maschinenbau und zeigen die Vorteile von modularen Komponenten.
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Industrial Usability Day 2018
Wie sich Maschinen und Anlagen in ihrer Bedienbarkeit unterscheiden
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User Experience
Mehr User Experience mit Chatbots, KI und Sprachsteuerung
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AR/VR
Mit Datenbrillen Wissen erfolgreich vermitteln
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Industrial Usability
Technik darf leicht sein – für alle
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