Verbindungstechnik „Wir haben zerlegt und neu zusammengesetzt“
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Neuer Markenname, neue Produkte, neue Lösungsansätze: Produktmanager Wolfgang Weltermann erzählt im Interview, was Weidmüller mit der Neuausrichtung seiner Verbindungstechnik alles vorhat.

Weidmüller geht für seine Reihenklemmen mit einer ganz neuen Positionierung in den Markt: Warum braucht der Schaltschrank neue Antworten?
Die Anforderungen im Schaltschrank verändern sich und entwickeln sich zusehends weiter. Weidmüller will unter der neuen Dachmarke Klippon Connect heute die Weichen für den Schaltschrank von Morgen stellen. So sehen wir uns beispielsweise als Vorreiter für die Schaltschrankverdrahtung. Wir wollen aber mehr. Wir wollen den kompletten Lebenszyklus des Schaltschranks betrachten: Beim Planen, beim Installieren und beim Betreiben. Wir wollen lückenlos die Wertschöpfungskette des Schaltschrankbaus begleiten, um in allen Phasen eine Steigerung der Produktivität zu erreichen.
Dafür haben wir uns fachlich und strategisch durchleuchtet und auf die Zukunft hin ausgerichtet. Mit unserer neuen Positionierung zeigen wir uns mit einem klaren Signal auch nach außen als Partner der Industrial Connectivity.
Neue strategische Ausrichtung für die Reihenklemmen und mit Klippon Connect auch ein neuer Markenname?
Klippon Connect wird zu unserer Sortimentsmarke, unter der wir alle unsere Reihenklemmen mit den verschiedenen Anschlusstechnologien zusammenfassen. Der Markenname „Klippon“ hat in unserem Hause schon eine lange Tradition. Der Begriff leitet sich von „Clip on Terminal“ ab, Englisch für „Reihenklemmen zum Aufrasten“. Klippon Electricals Ltd. hieß 1959 unsere erste ausländische Tochter. Mit „Klippon Connect“ führt Weidmüller den Namen nun wieder seiner ursprünglichen Herkunft zu und stellt ihn über das neu ausgelegte, zukunftsgerichtete Reihenklemmenangebot. Unter dem Markennamen führen wir auch gleich die A-Reihe ein, unsere neu entwickelten Push In-Reihenklemmen.
Und in welcher Weise liefert Klippon Connect die Antworten für Morgen?
Wirtschaftlich betrachtet geht es bei der Verbindungstechnik der Marke Klippon Connect um Faktoren wie Einsparpotenziale, Effizienzsteigerung und Kostenoptimierung, mit denen sich unsere Kunden sehr solide im Wettbewerb bewegen können. Einfachheit in der Fertigung und Übersichtlichkeit im Schaltschrank bietet das beispielsweise..
Der Schaltschrank der Zukunft ist also effizient und verursacht deutlich weniger Kosten. Und auf welche Anforderungen geht Weidmüller funktionell ein?
Der Schaltschrank soll künftig auch kosteneffizient, flexibel und anpassungsfähig sein, damit der Anwender ihn auch auf neue Anforderungen hin anpassen kann. Dieser Anforderung begegnen wir durch genaue Kenntnis der Anwendungsfelder und einer exakten Lösungsentwicklung für diese. Steuerstromverteilung etwa und Signalverdrahtung gelten da als wichtige Stichworte.
Einzelne Teillösungen bilden das alles nicht mehr unbedingt ab. Wir haben deshalb den Schaltschrank aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln heraus analysiert und in viele Teilschritte zerlegt.
Klingt, als ob Sie die Wertschöpfungskette des Schaltschrankbaus einmal komplett auseinander genommen hätten ...
Ja, das trifft es ganz gut. Wir haben das zusammen mit unseren Kunden aus Branchen wie Maschinen- und Anlagenbau, Energiesektor, Prozess- und Bahnindustrie gemacht. Wir haben sie in Teams besucht, weil wir für das, was wir vorhatten und -haben, wirklich detaillierte Prozesskenntnisse brauchen. Ein sehr aufwendiger Prozess, der über Jahre lief und der natürlich andauern wird.
Was ist dabei strategisch herausgekommen?
Zum einen haben sich die drei großen Bereiche Planen, Installieren und Betreiben herauskristallisiert – unser Ansatz, mit dem wir künftig mit unserer Verbindungstechnik den gesamten Lebenszyklus begleiten.
Zum anderen erkennen wir deutlich den Trend, dass unsere Kunden die Prozesse der Bestückung, Verdrahtung und Montage zunehmend automatisieren. Darauf haben wir unser Portfolio abgestimmt und stimmig ergänzt – nicht überfrachtet: Künftig gliedert Weidmüller sein Reihenklemmenangebot in ein Universalprogramm, ein Applikationsprogramm sowie ein ausgeweitetes Serviceangebot.
Zu den Services zählt auch unser neuer Weidmüller Configurator, der die Kunden in der Phase des Planens bei Bestellung und Logistikprozessen unterstützen soll. Wir sind darauf ziemlich stolz. Der Configurator erzielt bis zu 75 Prozent Zeitersparnis beim Engineering. Das Software-Tool kann unsere Kunden in wenigen Schritten zu komplexen Lösungsaufbauten führen, inklusive ausführlicher Dokumentation mit technischen Leistungsdaten und 3D-Modell mit den Positionen der Reihenklemmen.
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