Batterierohstoff Wirtschaftliches CO2-freies Lithium aus Deutschland
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Kann der Lithium-Abbau in heimischen Quellen mit weltweiten Lieferanten mithalten? Ja, sagt Vulcan Energie Ressourcen. Mehr noch: Wie die aktuelle eigene Machbarkeitsstudie zeigen soll, ist der hier gewonnene Batterierohstoff im globalen Vergleich sogar besonders umweltfreundlich und wirtschaftlich.

Vulcan Energie Ressourcen (Vulcan) hat die Ergebnisse seiner endgültigen Machbarkeitsstudie (Definite Feasibilty Study, DFS) für die erste Phase seines CO2-freiem Lithium-Projektes im Oberrheingraben bekannt gegeben. Das Unternehmen ist Mitglied der European Battery Alliance und hat sich zum Ziel gesetzt, weltweit der erste integrierte Hersteller von Lithiumchemikalien und erneuerbaren Energien zu werden, der keine Emissionen verursacht. In der Phase 1 will Vulcan 24.000 Tonnen Lithiumhydroxidmonohydrat (LHM) pro Jahr herstellen. Im Vergleich zur vorläufigen Machbarkeitsstudie (Pre-Feasibility Study) ist dies eine Steigerung von 60%. Ende Dezember 2022 hatte das Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz den Hauptbetriebsplan für das Errichten und den Betrieb der Demonstrationsanlage zur Lithium-Extraktion zugelassen. Die Anlage im rheinland-pfälzischen Landau befindet sich bereits im Bau.
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CO2-neutrales Lithium
Vulcan Energie stellt erstes Lithiumhydroxid in Batteriequalität her
Grund für die Erhöhung der Produktion ist die Identifizierung neuer Produktionsstandorte, die Ende 2025 in Betrieb genommen werden sollen. Neben dem Lithium sollen jährlich mehr als 300 GWh/a an erneuerbarem Strom und mehr als 250 GWh/a an erneuerbarer Wärme erzeugt werden. Investitionen für die erste Phase liegen bei 1,496 Milliarden Euro während der Produktionskosten pro Tonne Lithiumhydroxidmonohydrat (LHM) 4.359 Euro betragen. Aktuelle Herstellungskosten in anderen Regionen, wie z.B. in Lateinamerika liegen bei mehr als 5.000 Euro.
Lithium-Abbau und Netto-Energiegewinn
„Ich möchte unserem gesamten Vulcan-Team und Experten für die enormen Anstrengungen danken, die diese Machbarkeitsstudie erstellt haben. Sie belegt, die Produktion von Lithium in Deutschland ist nicht nur wirtschaftlicher als in anderen Regionen in der Welt ist, sondern auch am umweltfreundlichsten“, sagt Horst Kreuter, CEO Vulcan Energien Ressourcen. „Es werden keine fossilen Brennstoffe für die Herstellung verwendet, sondern erneuerbare Energie für das regionale Strom- und Wärmenetz zur Verfügung gestellt. Mit einem 1,36 Tonnen Wasser weisen unsere Anlagen den weltweit geringsten Wasserbrauch pro Tonne LHM auf. Das ist weniger als bei allen anderen derzeit verwendeten Produktionsverfahren.“
Der DFS zur Phase 1 liegen technische Daten der in Betrieb befindlichen geothermischen Anlagen sowie Lithium-Pilotanlagen von Vulcan zu Grunde. In der Studie sind die Ergebnisse aus der Pilot-Produktion mit dem hochleistungsfähigen hauseigenen Sorptionsmittel Vulsorb genauso berücksichtigt, wie die über 13.000 Betriebsstunden der seit April 2021 laufenden ersten Pilotanlage (PP1). Mit seinem Projekt deckt Vulcan nach eigenen Angaben die gesamte Wertschöpfungskette der Herstellung von industriefähigem Lithium ab und zeigt, dass die Wahl eines nachhaltigen Lithium-Produktionsprozesses mit der richtigen Technologie wirtschaftlicher sein kann als herkömmlicher Lithiumabbau.
Kommerzielle Förderung soll 2025 starten
Die Arbeit höre hier nicht auf, sondern fange hier an, ergänzt Cris Moreno, Co-CEO von Vulcan: „Wir wollen bis Ende 2025 mit der kommerziellen Produktion beginnen und sie danach hochfahren. Dies ist ein enger Zeitrahmen, und wir sind uns der großen Herausforderung bewusst, die vor uns als wachsendes Unternehmen liegt.“ Mit der DFS habe man bereits einen wesentlichen Meilenstein erreicht.
Es sei ein Wettlauf mit der Zeit, um NetZero zu erreichen. Vulcan trage seinen Teil dazu bei, indem das Unternehmen dabei helfe, zwei traditionell sehr kohlenstoffintensive Industrien – Energie und Batterieindustrie – zu dekarbonisieren. „Unser Zero Carbon Lithium Projekt im Oberrhein verbindet die Produktion erneuerbarer Wärme und Lithiumproduktion auf innovative und zirkuläre Weise. Wir sind sehr stolz darauf, CO2-freie und heimische Ressourcen aus Europa für Europa liefern zu können.“
Umfangreiche endgültige Machbarkeitsstudie
Die DFS wurde für die unterirdische Geologie, die Feldentwicklungsplanung, die Ressourcen- und Reservenschätzung, die Infrastruktur der oberirdischen Rohrleitungen, die geothermische Anlage, die Lithiumextraktionsanlage (LEP) und die zentrale Lithium(hydroxid)-Anlage (CLP) sowie für die technische Planung durchgeführt. Die Überprüfung und Freigabe der Ressourcen und Reserven wurde von Spezialisten der Öl- und Gasindustrie GLJ Ltd. in Zusammenarbeit mit den Lithium-Sole-Spezialisten von Groundwater Insight durchgeführt. Zweck der DFS ist es, dem Unternehmen ein Entscheidungsinstrument zur Verfügung zu stellen, um das Projekt in die nächste Phase der Entwicklung zu bringen, und zwar durch die Überbrückung der technischen Phase bis hin zur Ausführung und zum Bau.
Die Phase 2 der DFS soll folgen. Sie zielt auf eine weitere modulare Produktion von 24.000 Tonnen gemäß der PFS-Studie von 2021 ab, die laut Vulcan aufgrund neuer technischer Daten aus Phase 1 der DFS aktualisiert wurde.
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