Rittal Fit für die individuelle Schaltschrank-Fertigung
Rittal plant bis zum Jahr 2015 einen Jahresumsatz von drei Milliarden Euro – und will damit seine 50-jährige Erfolgsgeschichte fortsetzen. Das Familienunternehmen bedient mit seiner umfassenden Plattform „Rittal – Das System“ Kunden in vielfältigsten Branchen auf der ganzen Welt. Zum Erfolgskonzept gehört dabei eine optimierte Fertigung mittels energieeffizienter Technologien.
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„Wir wollen diese Ziele in finanzieller Unabhängigkeit als Familienunternehmen erreichen“, sagt Friedhelm, Inhaber und Vorsitzender der Geschäftsführung, zu dessen Grundprinzipien es gehört, nur das auszugeben, was man auch verdient hat. „Das ist eine Frage der Freiheit“, mit der es Rittal gelang, sich von einem 20-Mann-Unternehmen zum weltweit größten Schaltschrankhersteller zu entwickeln. Dieses Jahr macht das Unternehmen in der Gruppe mit 11.500 Mitarbeitern rund 2,2 Mrd. Euro Umsatz, zählt heute zu den internationalen Wachstums-Champions und ist als weltweit führender Systemanbieter für Schaltschränke, Stromverteilung, Klimatisierung, IT-Infrastruktur sowie Software & Service bestens etabliert. 1.500 Patente weltweit belegen eine herausragende Innovationskultur. Heute verfügt Rittal rund um den Globus über zehn Produktionsstätten, 63 Tochtergesellschaften und 40 Vertretungen. „Die zielorientierte Zusammenarbeit aller Mitarbeiter ist dabei das Kapital unseres Unternehmens“, beschreibt Friedhelm Loh eines seiner wichtigsten Erfolgsfaktoren. „Unsere Plattform ‚Rittal – Das System.’ wird auch in Zukunft den Weltstandard der Gehäusetechnik, der Klimatisierung und der IT-Welt entscheidend prägen.“ Durch die permanente Verbesserung von Produkten und Serviceleistungen sowie die Schaffung neuer Produkte werde Rittal seine Innovationskraft weiter entwickeln, so der Rittal-Chef.
„RITMUS“ bringt Schwung in die Schaltschrank-Fertigung
„Schneller, besser, überall“ – dieses Erfolgskonzept für sein Produktprogramm hat sich der Systemanbieter für Schaltschranktechnik deshalb auch in Sachen Fertigung auf die Fahnen geschrieben. Mit dem Werksentwicklungsplan „RITMUS“ (Rittershausen – Materialfluss- und Steuerungssystem) macht er nun auch die Montage seiner Produkte nach dem Baukastensystem fit. Im Fokus steht die komplette Neuausrichtung der Montagelinien für die Fertigung von Großschaltschränken im Werk Rittershausen.
Ziel ist, die schnellen und effizienten Abläufe der Flussfertigung von Serienschaltschränken bis 2012 auch auf Sonderprozesse zu übertragen. Schaltschränke gemäß Kundenanforderungen, individuell und in flexibler Menge zu fertigen, ist nämlich ein komplexer Prozess. „70 Prozent der Stückzahlen bewegt sich zwischen eins und fünf“, verdeutlicht Michael Weiher, Geschäftsführer Technik bei Rittal, diese Herausforderung.
Aktuell verfügt das Werk in Rittershausen über 13 Montagelinien, allerdings mit starker Trennung von Serien- und Sonderfertigungslinien. Nun ist geplant, für beide Linienarten einen durchgängigen Materialfluss mit Taktung bereitzustellen. Mit der kompletten Umgestaltung der Montagelinien entsprechend dem Baukastensystem der Produkte – die auch die Montage von Edelstahlschränken einschließt – soll insgesamt die Effektivität der Fertigung erhöht werden. „Das neue Materialfluss- und Steuerungssystem ‚RITMUS’ ermöglicht zukünftig die Fertigung von bis zu 3.000 Schaltschränken pro Tag allein im Werk Rittershausen“, berichtet Michael Weiher. Damit lassen sich die 13 Montagelinien zukünftig auf insgesamt vier Linien – mit jeweils dreiteilig gegliederter Montage – reduzieren. Die Auftragsverteilung auf die Linien erfolgt nach definierten Kriterien entsprechend dem Umfang des Innenausbaus. Die Linien werden dabei entsprechend ihrer Schnelligkeit und Auftragslast benannt: „Rennstrecke“, „Autobahn“, „Landstraße“ und „Insel“ für komplexe Sonderanfertigungen. Das soll für das gesamte Werk gelten, sowohl für alle Fertigungsbereiche als auch für die gesamte Administration, und sich an den Kundenanforderungen orientieren.
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