Digitale Fabrik Grundsteinlegung der KI-Fabrik Bayern

Redakteur: Dipl.-Ing. (FH) Hendrik Härter |

In einem besonderen Rahmen ist heute der Grundstein für die KI-Fabrik Bayern im Deutschen Museum in München gelegt worden. Die KI-Fabrik soll Wissenschaft, Forschung und Industrie zusammenbringen und die zweite Phase der Digitalisierung voranbringen: Die künstliche Intellgienz mit einem Körper.

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Grundsteinlegung mit Roboter: In der digitalen Fabrik der Zukunft arbeitet eine KI mit einem Körper.
Grundsteinlegung mit Roboter: In der digitalen Fabrik der Zukunft arbeitet eine KI mit einem Körper.
(Bild: TUM)

Der Rahmen für die symbolische Grundsteinlegung der KI-Fabrik Bayern war mit dem Deutschen Museum sehr ehrwürdig gewählt. Schließlich geht es um den Auftakt für eine Fabrik der Zukunft. Dazu hat die Munich School of Robotics and Machine Intelligence (MSRM) der Technischen Universität München (TUM) ihre Leuchtturm-Initiative zur ersten KI-Fabrik in Bayern gestartet.

Dafür bedankte sich in seiner Eröffnungsrede Prof. Dr. Thomas Hofmann, Präsident der TUM. „Wir haben heute die Möglichkeit, Geschichte zu schreiben.“ Deutschland ist stark in der Produktion. „Hier hilft uns die KI-Fabrik als eine eine vernetzte, dezentrale Produktion“. Treiber der KI-Fabrik ist Prof. Dr-Ing. Sami Haddadin, der Direktor der MSRM ist.

Roboter versenkt die Zeitkapsel

Höhepunkt war die Grundsteinlegung mit einer Zeitkapsel mit der Fördervereinbarung. Versenkt wurde die Zeitkapsel von einem Roboter. Dieser wurde von einem Menschen gesteuert - aus einer Entfernung von 10 km. Der Roboter wurde von einem Mitarbeiter über das Internet gesteuert. „Das ist das Internet mit Sehen, Hören und Fühlen - gesteuert über eine motorische KI“, beschreibt es Prof. Haddadin.

In der Fabrik der Zukunft können sich die Facharbeiter in die Fabrik aus der Ferne einklinken. Es ist keine teure Satellitenverbindung mehr notwendig, sondern es genügt das Internet. „Wir können aus der Ferne nicht mehr nur kommunizieren, sondern auch interagieren“, beschreibt Prof. Haddadin die Vorteile der Fabrik der Zukunft.

Es geht um die zweite Phase der Digitalisierung: Eine künstliche Intelligenz mit einem Körper. Die digitale Welt verschmilzt mit der physischen Welt. Hier setzt die KI-Fabrik an. Im Zentrum stehen die dezentral vernetzten Roboter. Dabei soll nicht nur die Technik weiter entwickelt werden, sondern auch eine Brücke zu Gesellschaft. Genau dafür steht auch das Deutsche Museum.

Mit Feingefühl und haptischen Feedback

Zur Hightech-Agenda gehören nicht nur über 100 Professuren, sondern eben auch die KI-Fabrik. Eine Schlüsseltechnologie spielt dabei die Mechatronik: smarte, sensorbetriebene Systeme. Hier setzen die neuen KI-Algorithmen an. Dazu braucht es KI-Portale, um aus der Ferne über das Internet Roboter zu steuern. Sogar ein Feingefühl und haptisches Feedback ist möglich. Das ist Menschen-zentrierte Technik. „Wir müssen daran denken, wie der Mensch mit der Maschine interagiert. Es soll keine KI entwickelt werden, die bestimmt, was der Mensch tun soll. Die Systeme sollen ein Werkzeug sein und der Mensch muss die Kontrolle behalten.“

Es geht nicht nur um Vernetzung, sondern es geht um Anpassung. Stichwort ist Production as a Service. Eine zentrale KI steuert dann die digitale Fabrik der Zukunft. „Das wäre ein wichtiger Beitrag für eine krisensichere Fertigung, wie es uns die Pandemie aufgezeigt hat.“ Mit der KI-Fabrik sollen Produktionsprozesse verbessert werden und teilweise auch wieder zurück nach Deutschland kommen.

In der KI-Fabrik geht es nicht nur darum, Technologie und Wissenschaft zu betreiben. Hier sollen Unternehmen und Start-ups mitarbeiten und die Technologie in die Wirtschaft zu transferieren. „Eine Schlüsseltechnologie soll für die Industrie, und vor allem für Bayern, nutzbar gemacht werden.“ Von Anfang an dabei sind unter anderem TQ Systems, Wittenstein, BMW und das Start-up-Unternehmen Reactive Robotics. Unterstützt wird die KI-Fabrik vom bayerischen Staat mit einer Summe von 15 Mio. Euro.

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