Single Pair Ethernet Industrie-Norm IEC 63171-6 ab sofort frei verfügbar

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Das IEC-Normengremium SC 48B für Verbindungstechnik hat die IEC 63171-6 veröffentlicht. Damit steht die Standardschnittstelle für industrielle Single-Pair-Ethernet-Applikationen fest und die Anwender haben Investitionssicherheit.

Die IEC 63171-6 spezifiziert die Single-Pair-Ethernet(SPE-)Schnittstelle „Industrial Style“ nach dem Vorschlag der HARTING Technologiegruppe und ist zukünftige Standardschnittstelle für industrielle SPE-Anwendungen.
Die IEC 63171-6 spezifiziert die Single-Pair-Ethernet(SPE-)Schnittstelle „Industrial Style“ nach dem Vorschlag der HARTING Technologiegruppe und ist zukünftige Standardschnittstelle für industrielle SPE-Anwendungen.
(Bild: Harting)

Am 23. Januar 2020 ist mit der IEC 63171-6 die internationale Norm für Single-Pair-Ethernet-Schnittstellen in industriellen Anwendungen veröffentlicht worden. Herausgeber ist das IEC Komitee SC 48B Kupfersteckverbinder.

Die Norm für das Steckgesicht IEC 63171-6 T1 Industrial Style war die erste Norm, welche schon 2016 von Harting für ein Single-Pair-Ethernet-Steckgesicht bei SC 48B eingereicht wurde. „Diese frühe Initiative zahlt sich nun aus und für 2020 haben Anwender endlich eine verlässliche Investitionsgrundlage für zukunftsfähige IIoT-Netzwerke auf Single-Pair-Ethernet-Basis“, erklärt Ralf Klein, Geschäftsführer Harting Electronics.

Die IEC 63171-6 (Industrial Style) ist ein vollständiges Normendokument mit allen notwendigen Spezifikationen und Prüfsequenzen und fließt in aktuelle SPE-Verkabelungsstandards der Normenreihe für strukturierte Verkabelung ISO/IEC 11801-x mit ein. Die Implementierung von SPE in die ISO/IEC 11801-Dokumente ist deshalb so wichtig, da nur in dieser Norm die Verkabelungskanäle mit allen notwendigen Parametern (Länge, Anzahl Verbindungen, Bandbreite und das komplette Set an übertragungstechnischen Parametern einschließlich NEXT, FEXT, Schirmungseigenschaften usw.) mit Relation zur Umgebung – MICE beschrieben werden und damit dann auch nach Installation messtechnisch überprüfbar sind. Diese Verbindung von Komponentenstandards zu Steckverbindern und Kabeln gibt allen Anwendern für SPE klare Richtlinien zum Aufbau und zur Überprüfung von entsprechenden Übertragungsstrecken.

Der Einsatz anderer Verkabelungskomponenten, als z.B. in ISO/IEC 11801-3 Amd.1, ist zwar grundsätzlich möglich, allerdings dann nicht mehr normkonform und birgt das Risiko von Inkompatibilitäten und Funktionseinbußen. Deshalb haben ISO/IEC JTC 1/SC 25/WG 3 und TIA TR-42 Anfang 2018 internationale Auswahlprozesse zur Festlegung einheitlicher Schnittstellen gestartet. Diese beiden Auswahlprozesse wurden von der IEEE 802.3 mit initiiert, indem von dort eine Empfehlung für ein SPE Media Depended Interface (MDI) von ISO/IEC und TIA erbeten wurde. An diesem Auswahlprozess haben sich über 20 nationale Expertengremien beteiligten. Im Ergebnis dieser Wahl hat sich für industrielle Anwendungen ein Steckgesicht durchgesetzt: Für die Industrie und industrienahe Anwendungen (M2I2C2E2 und M3I3C3E3) basiert das Steckgesicht nach IEC 63171-6 auf dem Vorschlag von Harting T1 Industrial.

Der Auswahlprozess bei TIA TR-42 hat die Ergebnisse von ISO/IEC bestätigt, und damit besteht global große Einigkeit über die SPE-Schnittstellen. Diese gewählten Steckgesichter werden jetzt in die jeweiligen internationalen Verkabelungsnormen eingearbeitet. Auch IEEE 802.3 hat dieses SPE Interface in die IEEE 802.3cg als empfohlenes Media Dependent Interface (MDI) festgelegt.

Konsequente Standardisierung zahlt sich aus. Mit der IEC 63171-6 ist nun der letzte Baustein für eine durchgängig genormte SPE-Infrastruktur gesetzt. IEC 63171-6, IEEE 802.3cg, ISO/IEC JTC 1/SC 25/WG 3 und TIA TR-42 stehen geschlossen für den T1 Industrial Style als industrielle SPE-Schnittstelle.

Das 2019 gegründete SPE Industrial Partner Network, bestehend aus bisher 17 Technologieführern, steht geschlossen hinter der Norm IEC 63171-6 und bietet dem entstehenden Single-Pair-Ethernet-Anwenderkreis eine breite Investitions-grundlage für IIoT-Netzwerke auf SPE-Basis.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf unserem Partnerportal Elektronikpraxis.de.

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