Greiftechnik Polygreifer nutzt Wärme und Kälte zum Greifen
Forscher der Universität Kassel haben einen Greifer für Roboterarme entwickelt, der auf Wärme und Kälte reagiert und damit beinahe alle Materialien greifen kann. Innerhalb eines Jahres will ein Start-up den Greifer auf den Markt bringen.
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Herzstück des Polygreifers ist eine doppelschichtige Platine, die aus einem Aluminiumblech und einem aufgetragenen Spezialpolymer besteht. Dieses Material reagiert auf Wärme und Kälte: Wird die Platine erwärmt, verformt sich das Polymer und schmiegt sich in Sekundenschnelle um winzig kleine Unebenheiten, die selbst glatte Materialien wie Glas oder Metalle aufweisen.
Nach der Abkühlung der Platine haftet das Werkstück und kann umgesetzt werden. Wird die Platine anschließend erneut erwärmt, wird es wieder freigegeben. Der sogenannte Polygreifer kann auf Roboterarme montiert werden und Werkstücke verschiedener Materialien greifen und tragen.
Polygreifer kann alles greifen
Im Gegensatz zu bisherigen industriellen Greifverfahren wie mit Druckluft oder Vereisung ist der Polygreifer laut den Entwicklern universell einsetzbar – das Material des Werkstücks spielt keine Rolle, auch kleine Greifflächen sollen genügen. Das Greifsystem eignet sich für industrielle Produktionsstraßen, die unterschiedliche Produkte fertigen, da Umrüstzeiten entfallen. Gegenüber druckluft-basierten Verfahren liegt die Energieersparnis laut der Universität Kassel bei bis zu 70 %.
Das thermoplastische Polymer ist eine Entdeckung des Fachgebiets Kunststofftechnik der Universität Kassel, die Verbindung zwischen Aluminium und Polymer entwickelte das Fachgebiet Trennende und Fügende Fertigungsverfahren. Das Start-up Eta Opt will das Produkt innerhalb von einem Jahr auf den Markt bringen.
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