Elektromobilität Sportcoupé fährt mit Solarantrieb bis zu 120 km/h
Die Hochschule Bochum hat zusammen mit Thyssenkrupp ein Sportcoupé entwickelt, das allein mit Kraft der Sonne fährt. Aber nicht nur der Antrieb ist nachhaltig, auch bei der Konstruktion haben die Entwickler ökologisch gedacht.
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Die Hochschule Bochum hat mit Thyssenkrupp den Blue Cruiser vorgestellt – ein viersitziges Solar-Sportcoupé mit Straßenzulassung. In dem Solarcar sollen zahlreiche Leichtbau-Elemente und automobile Hightech-Komponenten stecken. Der Überrollkäfig für die Fahrerkabine und die eigens für das Solar Car gefertigten Felgen sind aus Stahl gefertigt, ebenso wie die Rücksitzbank, die aus einem Stahl-Polymer-Sandwichmaterial gebaut ist.
Das Solarcoupe ist das siebte Solarcar aus Bochum und versteht sich als Synthese aller bisher gebauten Modelle. Erstmals wurde die gesamte Karosserie des Coupés samt Innenraum von einem Designstudenten gestaltet und modelliert. Das Design des Blue Cruisers ist dynamisch und markant. Über einen Zeitraum von 18 Monaten arbeitete dafür ein Graduate Student der Folkwang Universität der Künste in enger Kooperation mit den angehenden Ingenieuren aus Bochum zusammen.
Nachhaltig auch in der Konstruktion
Der Blue Cruiser soll nicht nur effizient und alltagstauglich sein, die Hersteller versprechen auch Nachhaltigkeit. So mussten für die Sitzbezüge keine Tiere sterben – die Entwickler setzen auf Piñatex, zu deutsch Ananasleder, das aus den Fasern der Ananasblätter hergestellt wird. Auch alle anderen verwendeten Materialien hinterfragen die Entwickler nach eigenen Angaben ökologisch.
Das Solarcar bietet vier Personen Platz. Vier selbstentwickelte Radnabenmotoren treiben das Fahrzeug an. Die Energie kommt aus fünf Quadratmetern Solarzellen. Eine Steckdose zum Nachladen aus dem Netz gibt es aber auch, falls die Sonne mal nicht scheint.
3000 km durch Australien mit dem Solarcar
Abstandswarner, Zentralverriegelung, Infodisplay, Sitzheizung, elektrisch-adaptives Fahrwerk– die Ausstattungsliste liest sich wie die eines komfortablen Sportwagens. Mit 120 km/h in der Spitze ist das Solarcar zwar etwas langsamer als die traditionellen Verbrennungsmotoren – für die Weltmeisterschaft der Solarcars im Herbst in Australien zählt aber die Effizienz für die 3000 Kilometer lange Strecke. Hier will der Blue Cruiser überzeugen.
Nur wer ohne größere Pannen die 3000 Kilometer von Darwin nach Adelaide überwindet, hat eine Chance, in die Wertung zu kommen. Genauso wichtig ist die Strategie, die mit Hilfe einer Software die optimale Geschwindigkeit ausrechnet. Wind und Sonnenschein beeinflussen das Ergebnis, aber auch die Streckenführung sowie notwendige Stopps und Überholvorgänge gehen mit ein in die Energiebilanzvorhersage. Sechs Tage nach dem Start soll Adelaide zwischen 11 Uhr und 14 Uhr erreicht werden. Über den Sieg entscheiden die Anzahl der mitgenommenen Personen und der Energieverbrauch. Die letzten Punkte werden im Ziel vergeben, wenn eine Expertenjury den deutschen Sonnenwagen unter die Lupe nimmt.
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