Spezialkabel und Leitungen Ultradünne Aderisolationen und minimierte Rauschspannungen
Zu den Neuheiten, die HEW-Kabel auf der SPS IPC Drives vorstellt, gehören ein modifiziertes PTFE (Polytetrafluorethylen) für ultradünne und zugleich hoch beanspruchbare Aderisolationen sowie die ebenfalls auf PTFE basierende HEW-Silent-Technology zur Minimierung der Rauschspannung bei der Übertragung kleinster Signale.
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Darüber hinaus zeigt das Unternehmen weitere Spezialkabel und Leitungen für eine Vielzahl industrieller Marktsegmente von der Automobilindustrie über die Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik, Robotik, Mess- und Regeltechnik und Sensorik bis zur Öl- und Gasindustrie.
Für mehradrige Kabel mit kleinsten Durchmessern
Das modifizierte PTFE soll erstmals gute Gebrauchseigenschaften mit zuverlässiger Verarbeitbarkeit auch bei sehr geringen Abmessungen kombinieren. Seine mechanische Festigkeit und seine elektrische Isolierfestigkeit übertreffen die von herkömmlichem PTFE bei gleich breitem Einsatztemperaturbereich (260 °C bis –190 °C), gleich hoher Temperatur- und Chemikalienbeständigkeit sowie unverändert guten Hochfrequenzeigenschaften (Permittivität und dielektrischer Verlustfaktor), so HEW. So lassen sich mit dieser PTFE-Spezialität dünnere Aderisolierungen herstellen als bisher möglich.
Mehradriges Kabels für die Erdölförderung als Pilotanwendung
Das Potenzial zeigt eine Pilotanwendung in Form eines mehradrigen Kabels für die rauen Umgebungsbedingungen der Erdölförderung. Hier konnte das Unternehmen die Dicke der Aderisolationen durch den Wechsel zu dem modifizierten PTFE von ursprünglich 0,16 mm auf 0,10 mm reduzieren, was die geforderte Verringerung des Kabeldurchmessers um 10 Prozent ermöglichte. Zudem soll das neue Kabel nahezu die doppelte Biegewechselfestigkeit wie das bisherige Design bieten, ohne Änderung des Querschnitts, der Spannungsfestigkeit, der chemischen Beständigkeit sowie der Zugfestigkeit.
Störungsfreie Übertragung kleinster Signale
Die HEW-Silent-Technology leistet einen Beitrag zur Vermeidung von Rauschspannungen (Mikrofonie-Effekte) in Signalleitern und damit zur störungsfreien Übertragung kleinster Signale, beispielsweise in der Medizin- und Messtechnik. Solche Effekte können bei Kabeln unter mechanischer Belastung auftreten, wenn Leiter oder Schirm auf einem Nichtleiter reiben. Die dabei entstehenden elektrischen Ladungen können trotz ihrer geringen Größe ausreichen, um – ebenfalls sehr kleine – Nutzsignale zu überlagern. Die Technologie minimiert das Auftreten solcher elektrischer Ladungen und eignet sich sowohl für koaxiale als auch für paarige oder mehradrige Kabelkonstruktionen.
Tapes mit gleichmäßigem Oberflächenwiderstand im niedrigen Ohmbereich
Die Basis dieser Technologie sind leitfähige Tapes auf PTFE-Basis mit einem gleichmäßigen Oberflächenwiderstand im niedrigen Ohmbereich. Zur deren Herstellung hat das Unternehmen eine eigene Produktionslinie entwickelt, auf der sich die Qualitätsansprüche kontinuierlich erfüllen lassen. Die Eigenfertigung ermöglicht zudem eine hohe Bandbreite hinsichtlich der Ausführung und Abmessungen für eine Vielzahl unterschiedlicher Produkte, mit denen sich auf Grund der guten Formbarkeit auch komplexe Geometrien wie die Oberfläche eines Kabelschirms abbilden lassen. Aufgrund der hausinternen Entwicklung spezieller Technologien kann der Hersteller auch sehr dünne leitfähige Schichten mit hoher Gleichmäßigkeit aufbringen.
Rauschspannung bei einer Twisted-Pair-Leitung gesenkt
Die Wirksamkeit der Technologie zeigt beispielhaft deren Einsatz bei einer Twisted-Pair-Leitung, bei der die Rauschspannung von kritischen 1,4 pC – bei gleichem Leitungsdesign – auf 0,2 pC (Circa-Werte) gesenkt werden konnte, wodurch sich der Einsatz flankierender Maßnahmen erübrigte.
SPS IPC Drives: Halle 2, Stand 339
(ID:44943064)