Skysweeper 1000-Dollar-Roboter aus dem 3D-Drucker prüft Stromleitungen
Maschinenbauer an der University of California in San Diego haben mit dem „Skysweeper“ einen Roboter entwickelt, der das Überprüfen von Stromleitungen auf etwaige Schäden kostengünstiger machen soll. Im Gegensatz zu etablierten Geräten kommen Teile aus dem 3D-Drucker, was ihm zu einem Kaufpreis von unter 1000 Dollar verhelfen soll.
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Eine regelmäßige Prüfung von Freileitungen kann etwaige Schäden frühzeitig ans Licht bringen und so verhindern, dass sie zu gröberen Störungen oder gar Netzausfällen führen. Zwar gibt es bereits Roboter, die solche Aufgaben übernehmen können, etwa den Line Scout von Hydro-Quebec. „Derzeitige Leitungsprüf-Roboter sind groß, komplex und teuer“, betont jedoch Skysweeper-Entwickler Nick Morozovsky, Doktorand an der UCSD. Auch eine Prüfung mittels Hubschraubern oder Flugdrohnen mit Infrarot-Sensoren ist eher aufwendig. Der neue Roboter soll im Vergleich dazu durch den Preis und die Einfachheit punkten.
Der Skysweeper nutzt ausschließlich handelsübliche Elektronikbauteile in Kombination mit Elementen aus einem günstigen 3D-Drucker. Eine aufskalierte Version des Prototyps wäre nach Ansicht seiner Macher für weniger als 1000 Dollar möglich. Damit wäre der Skysweeper erheblich günstiger wäre als derzeitige Leitungsprüf-Roboter.
Im Betrieb kann sich das V-förmige Modell dank Greifern und einem Mittelgelenk einfach an einer Leitung entlanghangeln, wie Tests an einem Seil zeigen (siehe Video unter dem Text). Noch stärkere Greifer sollen dem Roboter in Zukunft ermöglichen, sich mit nur einem festzuhalten und dann frei schwingend Hindernisse wie Verankerungen zu überwinden.
Roboter soll künftig noch weitere Features erhalten
Nick Morozovsky wird den Skysweeper Anfang November 2013 im Rahmen der International Conference on Intelligent Robots and Systems 2013 in Tokio näher vorstellen. Indes gibt es bereits Ideen, wie der Roboter noch weiterentwickelt werden könnte, um seinen Einsatz noch praktischer zu machen. So wäre denkbar, dass er über Induktionsspulen Strom direkt von der Leitung bezieht, um wochen- oder gar monatelang durchgehend im Einsatz zu bleiben. Eine Kamera wiederum könnte ermöglichen, dass Experten anhand der übertragenen Bilder den Zustand einer Stromleitung bewerten.
3D-Druck im Rampenlicht der Maker Faire
Zunächst hofft man an der UCSD, dass sich Skysweeper bei der Road to Maker Faire Challenge durchsetzt. Damit wäre ein Auftritt beim World Maker Faire im September 2013 in New York sicher - dem diesjährigen Höhepunkt der Veranstaltungsreihe Maker Faire.
Bei dieser Eventreihe, die am vergangenen Wochenende mit einer Veranstaltung in Hannover erstmals auch Deutschland besucht hat, stehen Technik-Gadgets insbesondere mit Selbstbau-Aspekt im Vordergrund. Im Rampenlicht steht dabei unter anderem stets auch der 3D-Druck – wie er eben bei Sky Sweeper zum Einsatz kommt.
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