Geschäftsjahr 2017 Goldgräberstimmung bei Turck: Umsatz wächst auf 600 Mio. Euro an
Der Mühlheimer Automatisierungsspezialist Turck kann auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken. Laut Geschäftsführung werde man in diesem Jahr die 600-Mio.-Euro-Marke übertreffen – mit einer Umsatzsteigerung von rund 15 Prozent. Zudem setzt Turck die Unternehmensstrategie 2020 mit internationalen Akquisitionen weiter fort. Und: 2018 wird es eine Veränderung in der Geschäftsführung geben, Ulrich Turck geht in den Ruhestand.
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Für Turck ist das Geschäftsjahr 2017 gut verlaufen. Damit spiegelt der Automatisierungsspezialist die Stimmung in der Branche wider: „Wir sind auf einem sehr guten Weg: Die Automatisierungstechnik ist in Goldgräberstimmung“, erklärt der Turck-Geschäftsführer Christian Wolf zu Beginn der Jahrespressekonferenz in Mühlheim a. d. Ruhr. Bis zum Jahresende erwartet das Unternehmen den Gruppenumsatz auf über 600 Mio. Euro zu steigern, dies entspricht einer Umsatzsteigerung von rund 15 Prozent. Auch die Zahl der Mitarbeiter sei an allen Turck-Standorten weltweit von 4.200 auf 4.500 angewachsen. Wolf gab jedoch zu bedenken, dass „der Mangel an qualifizierten Fachkräften ein Wachstumsbremser ist.“
Als besonders positiv hob Christian Wolf die Entwicklung der US-amerikanischen Landesgesellschaft hervor: „In fast allen Regionen werden wir zweistellig wachsen. Einen wesentlichen Anteil an diesem Erfolg haben die USA, hier sind wir um 22 Prozent auf 275 Mio. US-Dollar gewachsen. Wir sind in Sachen Größenordnung beim Umsatz eines der erfolgreichsten deutschen Unternehmen in den USA.“ Auch Südostasien und Australien konnten gute Ergebnisse erzielen. Zudem hob Wolf China hervor: „In China hatten wir große Probleme zu managen. Doch mit 33 Prozent Wachstum entwickelt sich China wieder positiv für uns.“ Der Turck-Geschäftsführer führt weiter aus woher das Wachstum in den Regionen kommt: „Der klassische Sensor ist für uns nicht mehr das Wachstumsgeschäft. In China und den USA steckt größtenteils der Automotiv-Bereich hinter dem Wachstum.“
Turck setzt für die Zukunft auf Akquisitionen
Turck setzt für seine Unternehmensstrategie 2020 auf regionale Nähe und weltweite Lösungskompetenz. Deshalb werden für das Unternehmen Akquisitionen immer wichtiger. Im Oktober konnte die ehemalige kanadische Vertretung als 100-Prozent-Landesgesellschaft übernommen werden. Auch die Übernahme des finnischen RFID-Turnkey-Lösungspartners Vilant Systems soll das Software-, System- und Dienstleistungsgeschäft von Turck künftig stärken. Nach Abschluss des Übergangsprozesses im Januar 2018 wird der neue Firmenname Turck Vilant Systems sein. „Unsere Kunden benötigen nicht nur exzellente Hardwareprodukte, sondern immer mehr komplette Systemlösungen wie Software, Integration und Wartung, vor allem im RFID-Geschäft“, erklärt Turck-Geschäftsführer Christian Wolf. „Mit den erfahrenen Spezialisten von Vilant können wir diese Anforderungen jetzt besser erfüllen und unsere Kunden auf dem Weg zu Industrie 4.0 unterstützen. Wir freuen uns sehr, das komplette Vilant-Team mit rund 50 Mitarbeitern an Bord zu begrüßen.“ Die Gründungspartner Ville Kauppinen und Antti Virkkunen bleiben Aktionäre und Geschäftsführer der neuen Firma Turck Vilant Systems.
Vilant hat mit seinen vier Tochtergesellschaften in den 15 Jahren seines Bestehens über 1.000 RFID-Systeminstallationen in 35 Ländern realisiert und ist damit ein großer Player im industriellen RFID-Systemgeschäft. „Wir waren schon immer auf internationales Wachstum ausgerichtet“, sagt Ville Kauppinen. „In der Turck-Gruppe können wir unser RFID-System-Implementierungsgeschäft wie gewohnt fortsetzen und die weltweite Vertriebsorganisation von Turck sowie das Hardware-Produktportfolio für weiteres internationales Wachstum nutzen.“
Für die digitale Zukunft wird Turck auch weiterhin Know-how am Markt zukaufen: „Ich bin überzeugt, dass man ohne Kooperationspartner als klassischer Hardware-Anbieter in der Automatisierungstechnik am Markt verlieren wird. Wir werden deshalb Beteiligung und Akquisitionen forcieren – auch Minderheitsbeteiligungen. Denn bei Industrie 4.0 ist es nicht möglich alles organisch zu stemmen,“ erklärt Christian Wolf seine Absichten.
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